Müssen Gestalter:innen coden können? Nein! Wollen sie coden können? Jein. Sollten sie unsere Titelgeschichte »Design♥Code« lesen? Ja! Warum? Nun, ganz einfach: Weil wir zumindest wissen sollten, warum wir uns dagegen oder dafür entscheiden. Denn hier gleich schon mal vorweg klargestellt:
Wer Coding ausschließlich mit dem herkömmlichen Programmieren von Software gleichsetzt, kann es mit dem Coden getrost sein lassen. Wer bei seinen Projekten auf Augenhöhe mit Developerinnen und Developern kommunizieren möchte, ist gut beraten, wenn er oder sie zumindest die Grundprinzipien der gängigen Programmiersprachen und Frameworks versteht. Wer aber neue Pfade beschreiten möchte, sollte dann vielleicht doch auch coden können.
Wenn wir in dieser Ausgabe also von Coden reden, dann geht es uns definitiv nicht um das effiziente, zielgerichtete Programmieren von Applikationen – das können Informatiker:innen wirklich besser; und auch nicht um das eigenständige Aufbrechen einer für bestimmte Aufgaben programmierten Standardsoftware wie etwa InDesign oder Photoshop, nur um Zeit zu sparen. Es geht uns vielmehr um die Erweiterung unserer gestalterischen Ausdrucksformen: um eine Kulturtechnik, um ein Handwerk, um einen kreativen Dialog mit dem Computer, um eine experimentelle Arbeitsweise. Und um ihre konkrete Anwendung im kommerziellen Umfeld.
In PAGE 06.2023 fiern wir Designer:innen, für die Programmieren ganz selbstverständlich ist, die Code als Werkzeug begreifen, mit dem sie in neue kreative Dimensionen vorstoßen. Und Sie ahnen es: Angesichts ihrer frappierenden Art, Bilder, Schriften, Identities, variable Layouts und generative Tools zu erzeugen, wird die Eingangsfrage, ob wir coden können müssen, geradezu obsolet. Die Antwort kann nur heißen: »Ja, ich will!«
Design & Code ++ Relaunch bonbrix ++ Design für Wissenschaft und Forschung ++ ENGLISH SPECIAL The Rodina ++ AR-Experience »Playing Centre Pompidou« ++ Ratgeber: Kreativ unterwegs ++ Creative Entrepreneurs
Must designers know how to code? No! Do they want to? Maybe. Should they read our cover story “Design♥Code”? Yes! Why? Well, to put it simply: because we should at least know why we’re being for or against it. To make it clear right away: if you think that coding equals common software programming, you can just leave it alone. If you want to communicate at eye level with developers, you’d be well advised to have at least basic knowledge in the prevalent programming languages and frameworks. But if you’re looking to break the mold, you should be able to code after all.
When we talk about coding in this issue, we definitely don’t mean the efficient, goal-oriented programming of applications – IT professionals have that down; nor the cracking of a standard software programmed for specific tasks like InDesign or Photoshop for time-saving purposes. It’s more about expanding our creative expression: A cultural skill, a craft, a creative dialogue with the computer, an experimental method. And its practical application in the commercial world.
In PAGE 06.2023 we celebrate designers for whom programming comes naturally, who use code as a tool for entering new creative dimensions. And you might have guessed it already: Given their uncanny ways to produce images, types, identities, variable layouts, and generative tools, the initial question whether we must know how to code or not becomes rather obsolete. There’s only one answer: “Yes, I want to!”
Design & Code ++ Relaunch bonbrix ++ Design für Wissenschaft und Forschung ++ ENGLISH SPECIAL The Rodina ++ AR-Experience »Playing Centre Pompidou« ++ Ratgeber: Kreativ unterwegs ++ Creative Entrepreneurs