An der Schweizer FHNW experimentierten Teilnehmende in einem Workshop mit verschiedenen KI-Netzwerken. Dabei entstand unter anderem ein »Alphabet of Ears«.
Aus dem FHNW Workshop: Alphabet of Ears – Prompt: an alphabet of ears by David Lynch. Bild: Andrea Sommer
Im Februar 2022 fand an der Fachhochschule Nordwestschweiz unter Leitung von Ludwig Zeller der Workshop »The Neural Aesthetic of Deep Learning« statt, bei dem die Teilnehmenden verschiedene KI-Modelle für die Bildererstellung ausprobierten. Dabei kam unter anderem das Disco Diffusion Google Colab Notebook zum Einsatz, mit dem sich durch eine Kombination des neuronalen Netzwerks CLIP und eines Diffusion Models Bilder per Texteingabe generieren lassen.
Creative AI: »Türöffner in eine neue Welt«
Für Andrea Sommer, Dozentin für visuelle Kommunikation im Studiengang Modedesign der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW, war der Workshop »ein Türöffner in eine neue Welt«, in der sie die neuen Tools per Trial and Error zu verstehen und zu kontrollieren beziehungsweise »eine gute Dosierung zwischen Kontrolle und Überraschung zu finden« versuchte, wie sie sagt.
Das aufgeregte Gefühl bei der Bildgenerierung erinnerte sie an die Entwicklung von analogen Lochkamerabildern. Mit dem Unterschied, dass die Fotos die Realität nicht 1:1 abbilden, sondern dass im Abgleich mit dem gelernten Bildmaterial immer wieder überraschende und unberechenbare Abweichungen entstehen. Das zentrale Potenzial besteht für Sommer darin, dass Prompts von fiktiven, nicht realen Dingen genauso behandelt und umgesetzt werden wie solche zu realistischen Motiven.
Aus dem FHNW Workshop: Alphabet of Ears – Prompt: surreal photo of an alphabet of ears by Wolfgang Tillmans. Bild: Andrea Sommer
Disco Diffusion: Neue Inszenierungsmöglichkeiten
Als Dozentin für Modedesign erkundet sie diese KI-Programme zum einen hinsichtlich ihrer Möglichkeiten als Entwurfsmethode. »Hier sind die Ergebnisse wertvoll, die sehr unerwartete, abstrakte Übersetzungen meiner Prompts aufweisen. Sie triggern die Fantasie und erfordern im nächsten Schritt eine erfinderische Interpretation«, so Sommer. Zum anderen untersuche sie Disco Diffusion auch auf seine Inszenierungsmöglichkeiten hin. Hier könnte man reale Entwürfe durch möglichst präzise Texteingaben in ungewohnter Art und Weise visualisieren und eine neue Art von Fashion Imagery definieren.
Der Workshop »The Neural Aesthetic of Deep Learning« von Ludwig Zeller findet im Januar/Februar 2023 erneut statt. Der einwöchige Workshop ist auch für Externe buchbar. Hier geht’s zur Bewerbung.
Sicherlich werden dort auch die neuen Creative AIs Dall-E 2 und Midjourney thematisiert.
Aus dem FHNW Workshop: Alphabet of Ears – Prompt: an alphabet of ears by Louise Bourgeois. Bild: Andrea SommerAus dem FHNW Workshop: Alphabet of Ears – Prompt: an alphabet of ears by Erwin Wurm. Bild: Andrea SommerAus dem FHNW Workshop: Alphabet of Ears – Prompt: an alphabet of ears by Erwin Wurm, fat soft sculpture Bild: Andrea Sommer
Liebe Frau Wünsch,
bei dem Projekt geht es nicht um Schriftgestaltung, sondern um die experimentelle und kreative Anwendung von KI-Technologie. Niemand hat vor, ein Ohrenalphabet zu gestalten. 😉
Marlene Wünsch schreibt
Tut mir leid, ich finde das unappetitlich und vermessen. Weder notwendig noch erbaulich, wozu so ein Horrorszenario? Schafft lieber Alphabete, die auch homogen und gut durchgesteilt das ästhetische Empfinden der Betrachter Schulen und fördern
Liebe Frau Wünsch,
bei dem Projekt geht es nicht um Schriftgestaltung, sondern um die experimentelle und kreative Anwendung von KI-Technologie. Niemand hat vor, ein Ohrenalphabet zu gestalten. 😉
Tut mir leid, ich finde das unappetitlich und vermessen. Weder notwendig noch erbaulich, wozu so ein Horrorszenario? Schafft lieber Alphabete, die auch homogen und gut durchgesteilt das ästhetische Empfinden der Betrachter Schulen und fördern