Die Münchner Designagentur hat es mit cleveren Entscheidungen geschafft, den CO2-Verbrauch pro Seitenaufruf auf stolze 0,07 Gramm zu reduzieren. Wie sie das geschafft hat …
Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass das Internet jedes Jahr mehr CO2 produziert als der gesamte Flugverkehr (vor Corona). Die Münchner Designagentur Suolocco will mit ihrer Website deshalb ein Benchmark setzen in Sachen energieeffizientes Webdesign. Und sie hofft auf Nachahmer.
Mit einigen smarten Kniffen hat das Team es geschafft, den CO2-Verbrauch pro Seitenaufruf auf 0,07 Gramm zu senken. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen:
Bilder on Demand
Natürlich sollen auf der Website eines Designstudios deren Arbeiten zu sehen sein – entsprechend stand Suolocco vor der Herausforderung, möglichst viele Bilder zu zeigen, ohne den Energieverbrauch zu sehr zu steigern. Gleichzeitig sollte auch die User Experience nicht unter Einsparungen leiden.
So entschied sich die Agentur, zu den rund 40 auf der Homepage gezeigten Projekten nur 7 Vorschaubilder erscheinen zu lassen – und zwar nach Zufallsprinzip. Weitere Bilder werden erst geladen, wenn der User auf das jeweilige Projekt klickt. Gleiches gilt für den Webshop: Erst wird ein Bild gezeigt, ein weiteres wird im Hintergrund vorgeladen und erst beim Weiterklicken erscheinen nach und nach die anderen Bilder. Dank starker Datenleitungen läuft das Laden (in den meisten Fällen) flüssig und der User bemerkt keine Verzögerungen.
Schrift statt Icons
Einen weiteren Kniff ließ sich das Team für Icons einfallen: Es hat sie in einen Font übersetzt. So werden sie nicht als Bilder, sondern als datensparende Schriftzeichen in die Website eingepflegt. Das mag pro Icon ein kleiner Effekt sein, in Summe macht es aber einen spürbaren Unterschied.
Bei großen Websites mit hohen Seitenaufrufen, wie bei bekannten Webshops, seien dadurch Einsparungen in Höhe des Jahresverbrauchs eines und mehrerer Haushalte möglich, so Suolocco.
»Wir möchten bei unserer Website mit gutem Beispiel vorangehen und speziell unsere Kunden zur Nachahmung animieren«, erklärt Co-Gründer Andreas Ullrich. »Aber auch jeden, der eine Website beziehungsweise einen Relaunch plant.«
Suolocco gleicht zudem den CO2-Fußabdruck seiner Mitarbeiter durch Kompensationszahlungen aus. Eine Übersicht über alle Klima-Maßnahmen kann man sich auf der Website anzeigen lassen:
Den größeren und vernünftigeren Hebel sehen die Kreativen aber darin, von vornherein so wenig Ressourcen wie möglich zu verbrauchen.
Auch das Studio FormaFantasma aus Amsterdam hat eine sehr energieeffiziente Website gestaltet, die unter anderem auf Arial und Times New Roman sowie Darkmode setzt
Sehr cooler Beitrag – dieses Thema braucht viel mehr Aufmerksamkeit!!!
Danke page & Suolocco!
Eine Ergänzung: Server mit Ökostrom betreiben