Mikrotrends sind konkrete, reale Markt-Experimente von kreativen Unternehmern, denen man schon beim Gedeihen zusehen kann. Sie spielen sich in ganz speziellen Branchen und kleinen Nischen ab und tauchen also nicht erst auf, wenn sie schon kurz davor sind, zum Hype zu verkommen. Das Kelkheimer Zukunftsinstituts hat eine Studie zum Thema herausgegeben.
Mikrotrends sind konkrete, reale Markt-Experimente von kreativen Unternehmern, denen man schon beim Gedeihen zusehen kann. Sie spielen sich in ganz speziellen Branchen und kleinen Nischen ab und tauchen also nicht erst auf, wenn sie schon kurz davor sind, zum Hype zu verkommen. Das Kelkheimer Zukunftsinstitut hat eine Studie zum Thema herausgegeben.
Eingeführt von Institutsgründer Matthias Horx, beinhaltet »Mikrotrends« 50 Fallstudien beobachteter und recherchierter Mikrotrends. Der »Tante Emma Social Club« beispielsweise steht für die Wiederentdeckung des Charmes von nebenan. Demnach seien immer mehr Konsumenten auf der Suche nach Geschäften und Dienstleistern, bei denen sie sich geborgener fühlen als in Online-Stores – deren Service vor Ort identitätsstiftend ist. Als Beispiel für die Reaktion auf dieses Phänomen weist die Publikation auf den Anbieter Frischwerk in Düsseldorf hin. Nach einem von Leo Burnett entwickelten Konzept vereint dieses Geschäft einen Supermarkt mit einem Kiosk und einem Café und verbindet, so die Autoren, »den Charme eines einstigen Tante-Emma-Ladens mit den Bedürfnissen einer Web 2.0 Community.«
Ein anderer Mikrotrend, den das Zukunftsinstitut anführt ist die Bewegung »Health-to-go«. Einer Studie von Roland Berger zufolge wollen mobile Konsumenten ihr persönliches Wohlfühlerlebnis zu keiner Zeit und an keinem Ort missen – und zwar nicht nur die der älteren Bevölkerungsschichten. An dieser Stelle wird im Buch die Reaktion des Medizinprodukteherstellers Medi geschildert. Das Unternehmen tütete eine Kooperation mit Wolfgang Joop ein und ließ den Designer die Kompressionsstrumpf-Kollektion mj-1 entwerfen. »Diese Cross-Innovation zeigt, dass Ästhetik und medizinische Funktionalität bestens harmonieren und dadurch neue Zielgruppen erreicht werden.«
Weitere berücksichtige Phänomene sind beispielsweise »Inform-art-ion« – die visuelle Darstellung von Daten oder »Interactive Environments« – also Produkte in Umfeldern, die sich wandelnden Bedingungen anpassen, etwa bio-technologisch entwickelter und mit Bakterien versetzter Beton, der sich selbst heilt, wenn er reißt.
»Mikrotrends« umfasst 120 Seiten mit 17 Abbildungen und ist unter der ISBN-Nummer 978-3-938284-52-0 für 125 Euro erhältlich.