Sein Talent, eine ganz simple Grundeinstellung höchst charmant umzusetzen.
Und diese lautet: »Meine Arbeit soll das Positive in den Dingen kommunizieren, die Leute zum Lächeln bringen und manchmal – hoffe ich – auch zum Nachdenken.«
Alein auf Instagram brachte ihm das 1,2 Millionen Fans. Seit einigen Jahren überträgt der französische Artist seine herzerwärmende Philosophie auch auf Acrylgouache-Gemälde, die er schon in in Europa, Asien und den USA in Galerien ausgestellt hat. Im opulenten Bildband »Jean Jullien« zeigt er nun viele dieser Malereien, die meist in sehr persönlichem Umfeld entstehen, zuhause oder bei den Badeferien mit der Familien in der Bretagne.
Wie man es von seinen Auftragsillustrationen kennt, sind es Alltagsbebachtungen, aber weniger pointiert, mit größerem Spielraum, um Auge und Gefühle schweifen zu lassen. Ist das nun Kunst oder wurde Jullien doch nur von der leichten Muse geküsst? Ihm ist das egal, wechselt er doch mühelos zwischen Genres hin und her, wie er im Rest des Bandes zeigt.
Dort stellt er Kollaborationen vor, etwa mit seinem Bruder, dem Musiker, Animationsfilmermacher und Bildhauer Nicolas Julien, oder mit Case Studyo aus Korea, mit dem er Lampen, Möbel oder Buchstützen in Form witziger Figuren produziert. Über-lebensgroß können seine Charaktere aber auch einfach mal in Installationen den öffentlichen Raum bevölkern. Das nennt man wohl grenzenlose Kreativität.
Jean Jullien: Jean Jullien Phaidon, London 2022 256 Seiten 55 Euro 978-1-83866-319-3
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