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Unternehmens-Imagefilme mit Stock-Footage

28.03.2014 von Claudia Gerdes | Lesezeit: ca. 2 Minuten

Wie Imagefilme für Unternehmen NICHT aussehen sollten, zeigt dieses witzige, ganz schön böse »Corporate Video«.

Wie Imagefilme für Unternehmen NICHT aussehen sollten, zeigt dieses witzige, ganz schön böse »Corporate Video«.

Ironie nicht verstanden oder um die Ecke doch eine smarte virale Kampagne in die Welt gesetzt? Das ist die Frage bei dieser lustigen Geschichte, in deren Mittelpunkt ein satirisches Gedicht und seine »Verfilmung« durch einen Stock-Footage-Anbieter stehen. Und von der man lernen kann, wie man einen richtig schön langweiligen, klischeebeladenen und verlogenen Imagefilm machen kann.

Die Geschichte geht so. Das bekannte und geniale Magazin McSweeney’s hat eine beliebte Humorrubrik namens Internet Tendency. Dort war im Februar ein Gedicht von Kendra Eash namens »This is a Generic Brand Video« zu lesen – eine höchst ironische Komposition all der Klischees, die Unternehmen so in ihren Imagefilmen verwursten (selbst nachlesen).

Von dem Text fühlte sich offenbar die kanadische Stock-Footage-Agentur Dissolve angesprochen – kein Wunder, hat sie doch massenweise Royalty-Free-Clips im Angebot, die genau die im Gedicht angesprochenen Stereotypen zeigen … Man habe eine »moralische Verpflichtung« gefühlt, das Gedicht zu verfilmen, behauptet der Footage-Anbieter.

Da die Dissolve-Macher alles alte Hasen der Stockbild-Industrie sind, die von Firmen wie iStockphoto, Veer, Corbis und Getty Images kommen, vermuten wir eher, dass die fies schmalzige Verfilmung mit einer gehörigen Portion Selbstironie stattfand. Was gar nicht so dumm ist.

Erstens: Wir wissen jetzt, dass es Dissolve überhaupt gibt.

Zweitens: Imagefilmmacher, die die Ironie nicht verstanden haben, werden Clips bei Dissolve kaufen.

Drittens: Imagefilmmacher, die die Ironie verstanden haben, machen in Zukunft vielleicht bessere Filme. Und kaufen trotzdem Clips bei Dissolve.