Südafrikanische Zeichner
G
anz schön gnadenlos packen einige exzellente südafrikanische Comic-Künstler die Merkwürdigkeiten ihres nach wie vor extrem zerrissenen Heimatlandes an, wie eine Ausstellung im Hamburger Gängeviertel zeigt.
Dem einen oder anderen mag mal ein Exemplar des Avantgarde-Magazins »I-Jusi« in die Hände gefallen sein, das Garth Walker aus Durban seit 1995 produzierte und das auch viele bemerkenswerte, oft krasse Comics enthielt. PAGE berichtete damals öfters über die Publikation. Ungefähr ebenso lang gibt es die Anthologie »Bitterkomix«, die Anton Kannemeyer (aka Joe Dong, er malte das Bild oben) und Conrad Botes als Kunststudenten an der Stellenbosch Universität gründeten.
Anton Kannemeyer und sein Bruder Marc, der wiederum auch unter dem Namen Lorcan White bekannt ist und an der Hochschule der Künste in Berlin studierte, sind zwei der Künstler, deren Arbeiten von 25. März bis 15. April 2012 in der Ausstellung »We’re not armed, don’t shoot – südafrikanische Comix jenseits der Apartheid« im Raum linksrechts in Hamburg zu sehen sind. Ebenfalls vertreten: Karlien de Villiers, deren Buch »Meine Mutter war eine schöne Frau« bisher der einzige auf Deutsch erschienene Comic aus Südafrika ist, und Joe Daly, dessen »Red Monkey Double Happiness Book« 2012 beim Berliner Avant Verlag unter dem Titel »Doppeltes Glück mit der Roten Karallle« erscheint. Der abstrakter arbeitende Sebastian Borckenhagen sowie die Brüder Nathan und Andre Tantraal, die aus der Perpektive der sogenannten »Coloureds« vom Aufwachsen im Township berichten, sind ebenfalls dabei. Ein Katalog wird bei edition panel erscheinen.
Titel: We are not Armed. Südafrika jenseits der Apartheid – Comix und Avantgarde.
Hgs.: Bert Dahlman, Gregor Straube.
Autoren: Sebastian Borckenhagen, Joe Daly, Kallien de Villiers. Nathan und Andre Trantraal, Ronleda Kamfer, Anton Kannemeyer (Joe Dog), Mark Kannemeyer (Lorcan White), Danie Marais.
ISBN: 978-3-935146-55-5
Bremen, 2011
Anton Kannemeyer: »In Heaven«
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Stimmt, aus unerfindlichen Gründen habe ich den zweimal richtig und einmal falsch geschrieben … Ist aber jetzt korrigiert.
Also echt! Diese Leute heißen Kannemeyer,
nicht Kannenmeyer.
Tja.