Pussy-Riot-Wandbild
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utin verspeist mit Appetit kleine Mädchen – auf einem 2,8 mal 6,6 Meter großen Bild der Brüder Felix und Matthias Gephart.
Pikanterweise auf dem Areal einer ehemaligen sowjetischen Militäranlage machten sich Felix und Matthias Gephart mit Bitumen und Sprühlack zu Werke. Die Darstellung lässt an den griechischen Mythos von Saturn denken, der seine Kinder fraß, weil ihm prophezeit war, dass einer seiner Söhne ihn einst entmachten würde … Nur dass utin »vornehm« mit der Gabel speist.
Die Brüder Felix und Matthias Gephart sind seit frühester Jugend zusammen als Graffiti-Sprüher unterwegs. Matthias Gephart ist heute ein vielfach ausgezeichneter Designer (ADC, DDC, red dot) – siehe disturbanity.com. Als Illustrator wird er seit 2008 von Weinper in Wien vertreten, hierzulande seit Kurzem von der neuen Berliner Illustratorenagentur Egger Grey. Bekannt sind etwa seine Motive für die Wahlplakate der Grünen von 2009.
Ebenso begabt ist Felix Gephart, über dessen jüngstes Meisterwerk – die Illustrationen zu Dalton Trumbos Roman »Und Johnny zog in den Krieg« wir bereits in PAGE 09.2012 (Seite 79) und hier berichtet haben. Das Motiv vom Cover des Buchs kaum auch auf einer Fläche zum Einsatz, die Felix und Matthias für den Yard 5 Summer Jam gestalteten, mit dem Schriftzug »tired of war«. Ebenfalls sehenswert ist das Wandbild, die Felix mit seinem Freund Dominik Hebestreit zu den Abenteuern des Freiherrn von Münchhausen gestaltete.
Was ussy Riot angeht, so scheinen die mächtigen Männer in Russland des internationalen Protests langsam überdrüssig zu werden. Immerhin war gestern zu hören, Medwedew fordere die Freilassung der drei Frauen. Die hatten ja Einspruch gegen ihr Urteil eingelegt, worüber Anfang Oktober verhandelt wird.
P.S. Ganz aktuell stellen Felix und Matthias Gephart einen Leinwanddruck des Putin-Bilds mit der Galerie Box 32 auf der gestern gestarteten Stroke Urban Art Fair am Berliner Postbahnhof aus. Die Messe läuft bis 16. August.
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