PAGE gefällt …: Illustrationen von Tina Prokhorova Machaladze aus Amsterdam, die in leuchtenden Farben und dynamischen Formen von Träumen, vom Miteinander und Trauer erzählt, Radfahrer rasen und Haare fliegen lässt und selbst schon mal als Pilz durch die Gegend marschiert.
Start Ich arbeite mein ganzes Leben lang als Grafikdesignerin und Illustratorin – da gibt es keine dramatische Wendung in meinem Lebenslauf. Ich habe am Strelka-Institut für Architektur, Medien und Design gearbeitet, und jetzt bin ich bei JetBrains. Meine Tätigkeit ist zweigeteilt – als Grafikdesignerin entwerfe ich saubere, detaillierte, pixelperfekte Projekte (die ich noch nicht veröffentlicht habe), und in meinem kreativen Leben – was das komplette Gegenteil ist, versuche ich digitale Technologien zu minimieren und mich mehr darauf zu konzentrieren, mit Farbe zu hantieren. Dieses Gleichgewicht passt perfekt zu mir als Person. Halb Ordnung, halb Chaos.
Stil Lange Zeit hatte ich einen abstrakt-geometrischen Stil und habe jedes Detail eines Bildes in einem Raster angeordnet. Ich mag diese Herangehensweise immer noch, weil sie wie das Lösen eines Puzzles ist. Aber mittlerweile schätze ich es mehr, zu beobachten, was meine Hand macht, was für Linien sie zieht, und konzentriere mich auf diesen freieren Ansatz.
Lieblingsmotive Die meisten meiner Themen haben auf die eine oder andere Weise mit sozialer Interaktion zu tun. In der Street-Art geht es oft um soziale Themen, die ich einem vielfältigen Publikum präsentieren möchte, Passanten, die sich vielleicht gar nicht für Kunst interessieren, aber trotzdem zufällig vorbeikommen. In meinen kleineren Werken reflektiere ich über verschiedene Arten von Beziehungen. Mein Hauptthema, das mich immer inspiriert, sind jedoch die humorvollen, flüchtigen Momente, die sich täglich ereignen, lustige und schöne menschliche Posen, Gespräche, all die vergänglichen Dinge, die ich miterleben darf. Wenn ich diese Momente nicht festhalte, werden sie verschwinden. Ein weiteres meiner Lieblingsmotive sind Zwillinge.
Technik Meistens zeichne ich in einem Skizzenbuch, scanne die Zeichnungen und benutze dann Photoshop oder Illustrator. Also zumindest bei meinen Illustrationen. In meiner Malerei benutze ich Acrylfarben und plane auch, in Öl zu malen. In den Street-Art-Arbeiten spraye ich und meine Skulpturen sind aus Pappmaché.
Inspiration Bei meinen Besuch der Sagrada Família in Barcelona habe ich die Erinnerungen an den Bau der Kathedrale gelesen. Da gab es bei den Notizen zu den Glasfenstern eine Aussage von Gaudí: »Der Tempel wird hell sein.« Dieser Satz hat mich sehr beeindruckt, denn das ist genau das, was ich mir von meiner Arbeit wünsche – dass sie Helligkeit und Energie in ihre Umgebung bringt.
Eigentlich finde ich überall Inspiration. Ich liebe es, in Museen zu gehen und dort Kunst und Design zu studieren – das bringt mich auf viele Ideen. Und wenn ich erschöpft bin, dann gehe ich hinaus in die Natur.
Start I’ve been working as a graphic designer and illustrator my entire life — there’s no dramatic plot twist here. I worked at the Strelka Institute for Architecture, Media, and Design, and now I’m with JetBrains. My activity is split into two parts — as a graphic designer, where I create neat, detailed, pixel-perfect projects (which I haven’t published yet), and my creative life — which is the complete opposite, where I try to minimize the use of digital technologies and focus more on getting messy with paint. This balance suits me perfectly as a person. Half order, half chaos.
Style For a long time, I worked in an abstract-geometric style, arranging every detail of the image on a grid. It’s probably professional distortion. I still enjoy this approach because it’s like solving a puzzle. However, now I have a greater appreciation for observing what my hand does — the lines it creates — and I’m developing this more freeform approach. Favourite motifs Most of my themes are, in one way or another, related to social interaction. In street art, I often raise social issues that I would like to present to a diverse audience — passersby who may not even be interested in art, but still happen to walk by. In my smaller works, I reflect on various types of relationships. However, the main theme that always inspires me is the humorous, fleeting moments that happen daily — funny and beautiful human poses, their conversations — all the transient things I’m lucky to witness. If I don’t capture these moments, they will vanish. Another favorite motif of mine is twins.
Technique I mostly draw in a sketchbook, scan the drawings, and then use Photoshop or Illustrator. This applies to my illustrations. For painting, I use acrylics and plan to start working with oils. For street art it’s sprays. My sculptures are made of papier-mâché.
Inspiration During my visit to the Sagrada Familia in Barcelona, I read memories about the construction of the cathedral. Among other things, there was a note about the stained glass windows and a statement by Gaudí: “the temple will be bright.” This phrase really resonated with me because it’s exactly what I want from my work — for it to bring brightness and energy to its surroundings. In general, I find inspiration everywhere. I love going to museums and studying the works of artists and designers — it gives me a lot of ideas and inspiration. And whenever I feel drained, I go out into nature.