McDonald’s wirbt mit Fake-News
Schon wieder ein lustiger Spot von McDonald’s, der bei näherer Betrachtung doch ziemlich fragwürdig ist …
Nein, wir wollen uns McDonald’s-Bashing nicht zur Gewohnheit machen – auch, wenn wir diese Woche schon den Anti-Hipster-Coffeeshop-Spot kritisch hinterfragt haben. Trotzdem muss jetzt schon wieder ein McDonald’s-Werbefilm hier zur Diskussion gestellt werden.
Der Kinowerbefilm ist von den Agenturen Leo’s Thjnk Tank und Salt Works sowie unter der Regie von Matthias Thönnissen natürlich sehr schön und aufwändig gemacht. Er bedient sich ebenfalls Bildwelten, wie sie bei Hipstern angesagt sind: Zu sehen ist eine Manufaktur, in der aus Holz Pommes gemacht werden. Am Ende heißt es dann »Die Pommes von McDonald’s sind aus Holz und Sägespänen.« Worauf die Replik folgt: »Glaub nicht alles, was man dir erzählt.« Dazu der Link McDonalds.de/Wahrheit.
Laut Pressemitteilung ist der Spot »selbstironisch«, außerdem wird noch aufs hochbrisante Thema Fake-News angespielt, denen McDonald’s scheinbar den Kampf ansagt. Alles bestens und politisch korrekt also?
Die Holz-Pommes hinterlassen trotzdem einen faden Nachgeschmack. Irgendwie entsteht der Eindruck, dass man bei McDonald’s unter Fake-News vor allem Behauptungen versteht, dass beim Burger-Brater nicht alles super läuft. Damit heizt der Spot letztlich genau den Negativtrend an, den er vorgeblich zu durchbrechen versucht: Dass nach Trump-Vorbild jeder die Kritik von anderen entwertet, indem er sie als Fake-News bezeichnet.
Das sehen offenbar auch viele der Leute so, die bei YouTube Kommentare unter den Film geschrieben haben. Einer findet den Spot zwar ganz lustig, vermutet aber, dass »die Wahrheit hinter McDonald’s wohl eher nicht so das Wahre« ist – und sieht schon als nächstes den Werbespot kommen »Unsere Tiere werden gar nicht brutal geschlachtet. Glaubt nicht alles, was man euch sagt.«
Ein anderer rückt die angebliche Verschwörungstheorie gegen McDonald’s so richtig: »Man sagt die Pommes bestehen aus Holz und Sägespänen, weil da nur Sch … drin ist. Natürlich schnitzen keine bayrischen Latzhosenbauern an den Pommes. Das wäre viel zu teuer für MD.«
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