Künstler:innen, die in Sachsen leben und arbeiten, darunter Norbert Bisky und Kristina Schuldt, engagieren sich mit Plakaten gegen rechts und fordern dazu auf, am 1. September zur Landtagswahl zu gehen. Alle Motive kann man kostenlos herunterladen und teilen.
Europa rutscht nach rechts. Das hat nicht nur die Wahl zum Europäischen Parlament im Juni gezeigt, sondern das haben auch die vorgezogenen Wahlen in Frankreich, die letzten Sonntag stattfanden, gezeigt – und das zeigen immer wieder auch Wahlergebnisse in Deutschland.
Bereits zu der Europawahl – und jetzt auch zu den Landtagswahlen, die im Spätsommer am 1. September in Sachsen starten und dann in Thüringen und Brandenburg weitergehen und bei denen die AfD davon träumt, an die Regierung zu kommen, findet die großangelegte Plakataktion #machdeinkreuz statt.
Die Idee hatte das Kollektiv Kompliz*, zu dem über 140 Kultur-Initiativen, Clubs und Ausstellungsräume in Sachsen gehören.
Künstler:innen, die in Sachsen leben und arbeiten, haben für #machdeinkreuz Plakate gestaltet, die auf die Wahlen hinweisen und die kostenfrei zum Download stehen, in Social Media geteilt oder ausdruckt und aufgehängt werden können.
Der Osten darf nicht den Rechten überlassen werden. Und auch nicht die Provinz, wo die meisten der Nicht-AfD-Plakate bereits vor der Europawahl mit Hassparolen und rechtem Gedankengut überzogen wurden.
Kunst für alle – und für die Demokratie
#machdeinkreuz ist ein Aufruf für die Demokratie, dazu sein, Wahlrecht in Anspruch zu nehmen – und wirbt dafür mit Kunst für alle und überall.
Der Erste, der bei #machdeinkreuz zugesagt hat und zu den bekanntesten der teilnehmenden Künstler:innen gehört, ist Norbert Bisky. Sein Plakat (oben), zeigt einen taumelnden Mann, der sich die Augen zuhält, als könne er die Geschehnisse nicht mehr ertragen.
Harry Hachmeister hingen, hat eine Sprungmaus kurz vorm Abheben, Maja Behrmann lässt ein Faultier über dem Wahlschein baumeln, während Paule Hammer eine Hand in Aktion zeigt, Kristina Schuldt an das hart erkämpfte Frauenwahlrecht erinnert und Ina Weise humorig-ironisch feststellt »Alles muss man selber machen«.
Museen, Theater, Konzertveranstalter:innen, Vereine und Initiativen in Sachsen und weit über die Landesgrenzen hinaus, verbreiten die Motive bereits aktiv. Und viele folgen hoffentlich und engagieren sich für die Demokratie.
Zahlreiche Künstler:innen tun das ebenfalls, indem sie bedrohte Kunst- und Kulturorte inhaltlich und finanziell unterstützen und auch in der Musikszene engagiert man sich. Ganz so wie die Beatsteaks, die gerade durch kleine Jugendclubs im Osten touren und gegen den Rechtsruck ansingen.
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