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Horror für Vegetarier und Veganer

»Craft Meat«: Wie die aktuelle Food-Fotografie die neue Lust am Fleisch jenseits der Massentierhaltung in Szene setzt.

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Von Mark Zuckerberg ist ja überliefert, er wolle ein Jahr lang nur das Fleisch von Tieren essen, die er selbst getötet hat. Was ihn zwangsläufig quasi in einen Vegetarier verwandelte, angeblich bis auf einige Hühner, Hummer, ein Schwein sowie eine Ziege, die er selbst schlachtete – wie er 2011 der Zeitschrift »Fortune« berichtete.

Das Gegenteil der Fleischmassenindustrie, also der persönliche, »händische« Umgang mit Fleisch aus regionaler Herstellung ist auch Thema des Buchs »The Crafted Meat. Die neue Fleischkultur: Rezepte, Handwerk und Genuss«, das kürzlich beim Berliner Gestalten Verlag erschien. Darin sind jede Menge glücklich auf der Wiese pickende Hühner, herumtollende Schwäbisch-Hällische Landschweine oder japanische Wagyu-Rinder mit Cowboys auf kalifornischen Weiden zu sehen, aber auch Männer mit ganzen oder halben toten Tieren oder Männer, die selbige mit großen Messern zerteilen (Frauen tauchen auf den Bildern auffallend selten auf).

Man entdeckt alte Rassen wieder nach dem Motto »Erhalten durch Aufessen«, wie es provokant etwa die »Arche des Geschmacks« formuliert, die sich die Wiederentdeckung und den Schutz traditioneller regionaler Lebensmittel, Pflanzen- und Nutztierarten aufs Panier geschrieben hat. Dabei verstehen es die neuen Fleisch- und Charcuterie-Anbieter, sich ein zeitgemäßes Image zu geben.

»Du kannst den Metzger aus dem Underground holen, aber niemals den Undergroud aus dem Metzger«

… heisst es etwa über das Underground Food Collective aus Wisconsin, das ausschließlich alte Ziegen- und Schweinerassen von Bauern aus der Umgebung verarbeitet. Manche inszenieren sich aber auch extrem edel, so etwa die Schweizer Fleischmanufaktur Hatecke, die ihr Trockenfleisch in Shops verkauft, die an Juwelierläden erinnern (auch die Website ist sehenswert).

Am Ende des Buchs finden sich noch allerlei leckere Rezepte wie Sülze, Ochsenschwanzkroketten oder selbstgemachte Leberwurst. Da weiss man dann jedenfalls, was drin ist!

Crafted Meat. Die neue Fleischkultur: Rezepte, Handwerk und Genuss.
Herausgegeben von Hendrik Haase, Robert Klanten und Sven Ehmann. Gestalten Verlag Berlin
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Crafted Meat. Die neue Fleischkultur: Rezepte, Handwerk und Genuss.
Herausgegeben von Hendrik Haase, Robert Klanten und Sven Ehmann. Gestalten Verlag Berlin
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Crafted Meat. Die neue Fleischkultur: Rezepte, Handwerk und Genuss.
Herausgegeben von Hendrik Haase, Robert Klanten und Sven Ehmann. Gestalten Verlag Berlin
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Crafted Meat. Die neue Fleischkultur: Rezepte, Handwerk und Genuss.
Herausgegeben von Hendrik Haase, Robert Klanten und Sven Ehmann. Gestalten Verlag Berlin
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Herausgegeben von Hendrik Haase, Robert Klanten und Sven Ehmann. Gestalten Verlag Berlin
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Herausgegeben von Hendrik Haase, Robert Klanten und Sven Ehmann. Gestalten Verlag Berlin
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Herausgegeben von Hendrik Haase, Robert Klanten und Sven Ehmann. Gestalten Verlag Berlin
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Crafted Meat. Die neue Fleischkultur: Rezepte, Handwerk und Genuss.
Herausgegeben von Hendrik Haase, Robert Klanten und Sven Ehmann. Gestalten Verlag Berlin
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Crafted Meat. Die neue Fleischkultur: Rezepte, Handwerk und Genuss.
Herausgegeben von Hendrik Haase, Robert Klanten und Sven Ehmann. Gestalten Verlag Berlin
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Crafted Meat. Die neue Fleischkultur: Rezepte, Handwerk und Genuss.
Herausgegeben von Hendrik Haase, Robert Klanten und Sven Ehmann. Gestalten Verlag Berlin
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Crafted Meat
Die neue Fleischkultur: Rezepte, Handwerk und Genuss
Herausgeber: Hendrik Haase, Robert Klanten, Sven Ehmann
24 × 28 cm
Vollfarbig, Hardcover, 256 Seiten
39,90 Euro
ISBN: 978-3-89955-595-0
Gestalten Verlag Berlin

Produkt: PAGE 02.2020
PAGE 02.2020
Fotografie: Comeback in Kommunikation, Branding und UX Design ++ Behavioural Design: Wie wir mit Design Verhalten gezielt verändern können ++ Vegan drucken – so geht’s ++ Creative Coding für Designer ++ Framing als Kreativmethode ++ Dos & Don’ts: Mit UX an die Spitze ++ John Maeda im Interview

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