Zurück ins Grün ziehen, am besten in ein günstiges Häuschen: Ein Traum für viele von der Großstadt Müden – auch schon vor über 100 Jahren. In »Erben einer Utopie – Eine Expedition in die Gartenstadt Falkenberg« findet sich Inspiration für heutige Lebensraumgestaltung und tolle Fotobuchgestaltung.
Zwei Nachwuchsgestalter:innen haben mit Kamera und Interviewequipment ein Berliner Architektur-Kulturgut und die heutigen Bewohner:innen besucht und zeigen, wie die Vision der Gartensiedlung weiterlebt.
Für das entstandene Fotobuch und die zugehörige, umfangreichere Sammleredition (ursprünglich jeweils Semesterprojekte), kooperierten Fotografin Bui Luu Quynh Nguyen und Buchgestalter Daniel Masullo im Kurs Architektur-Fotografie an der HTW-Berlin und im Masterstudiengang Editorial-Design an der FH-Dortmund. Nguyen und Masullo sind selbst Berlinerin und Großstädter – die Themen Wohnungsnot, steigende Mietpreise und die Suche nach rarem Naturgrün sind ihnen sehr vertraut.
Eindrücke zum Leben in einer besonderen Berliner Siedlung
Mit dem Bau der Gartenstadt Falkenberg zwischen 1913 und 1916 sollte nach dem Vorbild der Gartenstadtbewegung aus England bezahlbarer Wohnraum in grüner Umgebung entstehen – arbeiterfamilienfreundlich, offen für Kunstschaffende, gemacht für ein naturverbundenes Leben.
Die zwei Straßenzüge avancierten von der einst verlachten »Tuschkastensiedlung« (wegen der farbigen Fassaden von Architekt Bruno Taut) zum UNESCO Weltkulturerbe als eine der denkmalgeschützten Siedlungen der Berliner Moderne. Heute ist die Wohnsiedlung im Bezirk Treptow-Köpenick in der Hand der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG.
Die 92-seitige Dokumentation »Erben einer Utopie« ist bisher noch in Crowdfunding-Kleinstauflage bei den Macher:innen direkt erhältlich. Wäre doch toll, wenn sich ein Verlag für die nächste Auflage findet …