Eine Designerin als Illustratorin
Wie Fritzi Stuke sich mit Vektorillustrationen ihren ganz persönlichen Stil schafft.
Dass Fritzi Stuke meist ihre Ideen ohne Umwege am Rechner mit Wacom-Tablet und Illustrator umsetzt, hat wohl mit ihrem Werdegang zu tun. Die Gestalterin, die eigentlich Johanna Friederike Geeske Stuke heißt, studierte Grafikdesign in Münster und wurde durchs Geldverdienen in der Werbung jahrelang – wie sie schmunzelnd sagt – »vom Profi-Illustratoren-Geschäft abgehalten«. Inzwischen ist für sie allerdings klar, dass ihre Zukunft in der Vektorillustration liegt: »Das ist eindeutig mein Stil. Außerdem kann ich superschnell auf neue Motivwünsche oder Feintunings reagieren. Als Grafikdesignerin denke ich halt immer automatisch daran, was jemand mit meiner Illustration anfangen will, sehe gleich seine Anforderungen und den Kontext vor mir.« Um noch ein besseres Gefühl für Bildausschnitte zu bekommen, baut sie sich sogar manchmal selbst Layouts und spiegelt das Bild ein – ein Überbleibsel aus ihrer Arbeit als Grafikerin.
Diese kundenorientierte Arbeitsweise dürfte alles andere als hinderlich sein für ihre neue Illustratorenkarriere, bei der sie inzwischen von der renommierten Repräsentanz kombinatrotweiss aus Frankfurt unterstützt wird. Zumal Fritzi Stuke einen unverwechselbaren Look mit zarten Linien pflegt, die »mal eine gewisse Strenge ausstrahlen, mal als Krickellinien das Bild auflockern oder – nicht als exakte Outlines gesetzt – eine gewisse Dreidimensionalität und Dynamik in die Illustrationen bringen.«
Zu sehen etwa bei den Rennwagen, für die es Fotos als Vorlagen gab: »Meist hat der Redakteur ein Bild im Kopf, aber manchmal ist es zu konkret oder eben nicht so, wie man es braucht. Hier habe ich daraus eine ganz besondere Stimmung geschaffen und mal gezeigt, wie schön sich Bewegungsunschärfe auch in Illustrationen macht. An illustrierter Unschärfe habe ich gerade großen Spaß, weil das Auge fast verrückt wird beim Versuch zu erkennen, wieso das überhaupt unscharf wirkt.«
Andere Arbeiten sind von Bildern inspiriert, die sie mit Acryl auf der Rückseite großer Stücke von Pappkartons malt. »Meine Art von Recycling – und ein schöner Weg, die Geschichte eines eigentlich ausgedienten Kartons weiterzuerzählen.« Die Umsetzung findet dann aber immer komplett am Computer statt. Vektoren sind nun mal Fritzi Stukes Leidenschaft. www.kombinatrotweiss.de/illustration/fritzi-stuke
Fritzi Stuke experimentiert gerade gern damit, Unschärfen mit Vektoren darzustellen
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