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Große Schau & großer Spaß: Mit Anna Haifisch auf das Leben schauen

Anna Haifisch wird international für ihre Illustrationen und Comics gefeiert, zeichnet für den Guardian und New Yorker, versieht Decken, Geschirr und vieles mehr mit ihrem »zittrigen Stil« – und das alles ist jetzt in einer großen Schau in Hamburg zu sehen.

Anna Haifisch: Ich geiler Typ! Illustration für DIE ZEIT, No. 45, 30. Oktober 2019 © Anna Haifisch

Pralle Farben und »zittrige Linien«, wie Anna Haifisch selbst sagt, Vögel, Lurche, Frösche und immer wieder Hunde und dazu ein herrlich greinender Humor, der das Malheur-beladene Miteinander, das turbulente Künstler:innen-Dasein und alle anderen Widersinnigkeiten des Lebens unter die ganz eigene Lupe nimmt.

Viele Striche braucht Anna Haifisch nicht für ihre so absurden wie melancholischen Geschichten und Charaktere, die wie Tieren im Menschengewand oder Menschen mit Tiergesicht wirken und, gespickt mit kulturellen Anspielungen auf die Welt blicken, von Britney Spears erzählen, an Edward Hopper erinnern und an Disney. Oder auch an Friedrich des Großen, ganz so wie auf ihren Bowls für die Porzellanmanufaktur KPM Berlin.

Mit rund 300 Illustrationen, Drucken, Comics, Zeichnungen und von ihr gestalteten Designprodukten führt das Hamburger Museum für Kunst & Gewerbe ab dem 5. Juni 2024 durch Anna Haifischs Werk, zeigt Entstehungsprozesse, neue Arbeiten wie »Ready America« und andere, die extra zur Ausstellung entstanden.

Anna Haifisch Foto: Matthew James-Wilson

Spannende Einblicke

»Bis hierhin lief’s noch gut«, hat Anna Haifisch, die an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst Illustration studierte, ihre Ausstellung genannt – und in zwei Teile aufgegliedert.

In dem ersten Teil »Lauf der Dinge« sind rund 170 Tuschezeichnungen im Zusammenspiel mit den digital kolorierten finalen Fassungen aus Comics wie »Schappi«, nach dem Hundefutter benannt und von den Straßenschlachten um den G20 Gipfel 2017 in Hamburg beeinflusst, zu sehen oder aus »The Artist«, der die Berg- und Talfahrten eines Künstler:innenlebens beleuchtet.

Es werden ihre illustrierten Badetücher, Porzellan, Druckgrafiken, Plakate und ihre Arbeiten für Die Zeit, The New Yorker oder die Süddeutsche Zeitung entstanden.

Eine raumgreifende Wandgrafik ist, wie auch der Rest der Ausstellungsgestaltung, gemeinsam mit der Grafikdesignerin Anja Kaiser entstanden und lässt tiefer in die Arbeit von Anna Haifisch eintauchen, zeigt anhand Kommentaren von ihr, wie sie unter anderem von Funny Animals wie Snoopy oder der Zeichentrickserie »Looney Tunes« und vielem anderen inspiriert ist, erzählt aus ihrer Praxis und auch einige Anekdoten.

Anna Haifisch: Lassie: Collected Cassettes Vol. 1, 2019 Cover für Vinyl-Schallplatte © Marian Bodenstein © Anna Haifisch

Werbewahn und Typo-Dschungel

Der andere Ausstellungsteil zeigt, wie Anna Haifisch ihre Zeit in der USA, wo sie unter anderem ein Stipendium in der Villa Aurora in Los Angeles hatte, reflektiert. In der mit Buntstiften gezeichneten Serie »Ready America« treffen Metropolen-Eindrücke auf Werbeflächen, Typografie-Dschungel, auf Hyper-Kapitalismus und Existenzängste.

Währen frühere Bücher wie »Drifter« den Amerikanischen Realismus des 20. Jahrhunderts aufnehmen und Serie wie »Santa Fe« und »New Mexico« in die weiten amerikanischen Landschaften eintauchen. Die ebenfalls mit Anja Kaiser entstandene Wandarbeit »Billbird« führt zudem amerikanische Werbeflächen mit Funny Animals zusammen.

Anna Haifisch: Bis hierhin lief’s noch gut, Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg, Eröffnung 5. Juni 2024, 19 Uhr, bis 20. Oktober 2024

Anna Haifisch & Anja Kaiser: Dead Panning the Ordinary, 2024, Siebdruck © Anna Haifisch & Anja Kaiser
Anna Haifisch: aus der Serie »Drifter«, 2017, Risografie © Anna Haifisch
Anna Haifisch: Guardians, Britney, 2023, Siebdruck © Anna Haifisch
Anna Haifisch: Hünd Couture, 2021, Siebdruck © Anna Haifisch
Anna Haifisch: The Artist, 2020, Decke, Baumwolle, Jacquard-Strick © Anna Haifisch

 

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