Balinesische Straßenköche
I
mmer an der Straßenlinierung entlang: »mobile food and foothunting« von Joseph Carlson – und 27,3 Meter Text.
Jeder, der schon einmal im asiatischen Raum war, kennt sie: Garküchen, kunterbunt, berückend schön, strahlend Türkis, leuchtend Pink oder sonnig Gelb bemalt, eigenhändig beschriftet und mit gestapelten Gemüse im Fenster, vorgegarten Nudeln, geviertelter Dragonfruit und den verschiedensten Soßen auf dem Tresen.
In Bali kann man die mit Abstand schönsten entdecken, der Fotograf Joseph Carlson hat die balinesischen Streetfood-Köche jahrelang mit der Kamera beobachtet, »Foodhunter« Mark Brownstein hat die Texte dazu geschrieben, die von seinen Geschmacksabenteuern erzählen – und die Agentur ídentís hat beides in dem Buch »mobile food and foodhunting« inszeniert.
Das Besondere: Der großzügige Weißraum und die einzelne Zeile Text, die sich von der ersten bis zur letzten Seite und das 27,3 Meter lang, durch das Buch zieht und an Straßenmarkierungen erinnert.
Carlson hat die Garküchen aus den verschiedensten Perspektiven aufgenommen, aus der Ferne betrachtet, wie sie die Straße entlang gezogen werden, wie sie am Straßenrand lehnen – und immer wieder Details aufgenommen, von dem Essen selbst über die Schrift bis hin zur kunstvollen »Stapelei«, durch die auf kleinstem Raum ungeheuer viel untergebracht wird, und dazu Früchte an die Pfosten gebunden werden und kleine Schirmchen, die gegen die Sonne schützen.
Es ist als sei man selbst vor Ort und betrachte die Wägelchen mal hier, mal da – und dazu gibt es natürlich Porträts ihrer Besitzer, die auf kleinstem Raum große kulinarische Wunder vollbringen.
Joseph Carlson: mobile food and foodhunting, winwood48 edition, Freiburg, 148 Seiten, Hardcover, Englisch, ISBN 978-3-9815-5530-1, 48 Euro
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