Was tun mit der Welt? Antworten auf diese Frage des Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW) übersetzte Wolfgang Tillmans in Plakatmotive, die jetzt in ganz Berlin zu sehen sind – und die einen anhalten lassen.
Mit Bonaventure Soh Bejeng Ndikung als neuem Direktor vom Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW), folgt auf das grandiose neue Logo des Studio Yukiko, jetzt eine erste Kampagne.
Mit ihr öffnet sich das HKW, das noch bis Juni umgebaut wird, der Stadt – und zeigt gleichzeitig, wie es sich in Zukunft aktuellen Fragen stellen wird: weltumspannend und in ganz eigenem Ton.
An zwölf Menschen in Balbala, Bebedouro, Hawai’i, Kathmandu, Nogojiwanong, Paris oder Port Antonio, die sich in ihren Werken, Gedichten, ihren Büchern oder ihrer Forschung mit dem Zustand der Welt beschäftigen, hat das HKW die Frage »Was tun mit der Welt?« gerichtet.
»Mutterschaft ist politisch« hat die argentinisch-brasilianische Anthropologin Rita Segato darauf geantwortet, »Und die Welt fragt sich: Was tun mit der Menschheit?« stellte der chilenische Dichter Elicura Chihuailaf die Gegenfrage«. »Die Schönheit der Welt, Tag auf Nacht folgend, wird uns überleben«, sagt die Schriftstellerin Hemley Boum aus Kamerum, während der Dichter und Kritiker Ricardo Domeneck aus Brasilien meint: »Bewohne die Welt, doch beschönige sie nicht. Kehren wir zurück zum Wasser. Lernen wir von den Walen.«
Der Künstler, Fotograf und Aktivist Wolfgang Tillmans hat diese Antworten typo- und fotografisch interpretiert und entstanden ist eine Plakatserie ganz unterschiedlicher Motive, die in ganz Berlin zu sehen ist – und die einen anhalten, staunen und nachdenken lässt und sich in Worten, Farben und Motiven verlieren.
»Es ging mir darum, Text-Bild-Kombinationen zu schaffen, die in unterschiedlichen Geschwindigkeiten funktionieren – so wie wir die Stadt erleben: manchmal langsam, wenn wir warten, und manchmal schnell, wenn wir durch sie hindurch eilen«, sagt Wolfgang Tillmans selbst. »Bei der Auswahl der Fotografien wollte ich eine alternative Farbpalette schaffen, die ebenso vielfältig ist wie die der Worte, die mir anvertraut wurden.«
Wie eine Ausstellung durchzieht die »visuelle Intervention im Stadtraum« (HKW) die Stadt und ist noch bis zum 11.6.2023 unter Brücken, in Unterführungen, auf Plakatwänden, an U-Bahnstrecken und zahlreichen anderen Orten in ganz Berlin zu sehen.
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Das ist die Ohnmacht eines Photokünstlers, der die epigonale Idee eines Joseph Kosuths aus den 1970 Jahren mit einergewissen Geistlosigkeit der Berliner Kunst- und Kulturszene. bespielt, Der schnelle Fortschritt und Entwicklung fordern jedoch markante Wegzeichen und keine grafischen Klischees.
Rainer Fuchs schreibt
Schöne Fotos und Farben, die schmuddelige Ecken aufhübschen können. Die Texte wird kein Mensch lesen wollen, weil sie unleserlich in den Bildern versteckt sind. Zudem sind sie nicht leicht inhaltlich zu erfassen und noch in Englisch verfasst … in einem deutschsprachigen Land. Wer soll damit angesprochen werden? Höhere Mitarbeiter in Ablegern amerikanischer Konzerne? Ob “normale” Menschen oder Immigranten über die erforderlichen Sprachkenntnisse verfügen, wage ich zu bezweifeln …
Robert Schaefer schreibt
Wolfgang Tillmans ist ein großartiger Fotograf und ich finde es gut, wenn Menschen ihre Kreativität nicht nur auf eine Disziplin verengen. Hier ist das leider mächtig in die Hose gegangen …
Tilmans erkennt zurecht, dass Plakate im öffentlichen Raum „in unterschiedlichen Geschwindigkeiten funktionieren“ müssen. Sie müssen schnell erfassbar sein und sowohl auf Nah- als auch auf Fernwirkung ausgelegt sein. Das bezeichnet nämlich das Wort „plakativ“ und das sollte jeder Kommunikationsdesigner im Grundstudium lernen.
Leider lösen Tilmans Plakate diese Grundanforderung nicht ein. Die Motive sind kleinteilig und haben keinen Fokus, die Typografie wirkt kraftlos und ist in großen Teilen unleserlich, das Absenderlogo versteckt sich in einer Ecke und die beliebige Unterschiedlichkeit der Motive verhindert es, mit der Kampagne einen wiedererkennbaren, starken Eindruck im Stadtbild zu hinterlassen.
Das ist die Ohnmacht eines Photokünstlers, der die epigonale Idee eines Joseph Kosuths aus den 1970 Jahren mit einergewissen Geistlosigkeit der Berliner Kunst- und Kulturszene. bespielt, Der schnelle Fortschritt und Entwicklung fordern jedoch markante Wegzeichen und keine grafischen Klischees.
Schöne Fotos und Farben, die schmuddelige Ecken aufhübschen können. Die Texte wird kein Mensch lesen wollen, weil sie unleserlich in den Bildern versteckt sind. Zudem sind sie nicht leicht inhaltlich zu erfassen und noch in Englisch verfasst … in einem deutschsprachigen Land. Wer soll damit angesprochen werden? Höhere Mitarbeiter in Ablegern amerikanischer Konzerne? Ob “normale” Menschen oder Immigranten über die erforderlichen Sprachkenntnisse verfügen, wage ich zu bezweifeln …
Wolfgang Tillmans ist ein großartiger Fotograf und ich finde es gut, wenn Menschen ihre Kreativität nicht nur auf eine Disziplin verengen. Hier ist das leider mächtig in die Hose gegangen …
Tilmans erkennt zurecht, dass Plakate im öffentlichen Raum „in unterschiedlichen Geschwindigkeiten funktionieren“ müssen. Sie müssen schnell erfassbar sein und sowohl auf Nah- als auch auf Fernwirkung ausgelegt sein. Das bezeichnet nämlich das Wort „plakativ“ und das sollte jeder Kommunikationsdesigner im Grundstudium lernen.
Leider lösen Tilmans Plakate diese Grundanforderung nicht ein. Die Motive sind kleinteilig und haben keinen Fokus, die Typografie wirkt kraftlos und ist in großen Teilen unleserlich, das Absenderlogo versteckt sich in einer Ecke und die beliebige Unterschiedlichkeit der Motive verhindert es, mit der Kampagne einen wiedererkennbaren, starken Eindruck im Stadtbild zu hinterlassen.
Wie gesagt … leider.