Turrit Fröbe hat einige der ulkigsten Einfamilienhäuser Deutschlands fotografiert – und erklärt, warum hässliche Häuser eigentlich ganz schön sind.
Normalerweise reagieren wir mit Kopfschütteln, wenn sie uns begegnen: Skurrile Häuser, die optisch komplett aus dem Gleichgewicht geraten sind, rücksichtlos Elemente verschiedenster Stilepochen verbinden, vor Verzierungen nur so überborden oder ganz im Gegenteil wie brutale Festungen daherkommen …
Abreißen und neu machen, mag man da gelegentlich denken. Aber wollen wir wirklich auf diese Ausreisser aus dem immer schicker und gleichförmiger gestylten Stadtbild verzichten? Auf keinen Fall, meint die Architekturhistorikerin und Urbanistin Turit Fröbe. Mit ihrem 2013 erstmals erschienenen, 2020 neu aufgelegten Bildband »Die Kunst der Bausünde« landete sie schon einen viel beachteten Bestseller. Jetzt folgte mit dem neuen Fotoband »Eigenwillige Eigenheime« ein neues Plädoyer für ulkige Architektur.
Tatsächlich werden in unseren Innenstädten immer mehr Bausünden abgerissen und durch »ordentliche«, aber oft eben auch todlangweilige Architektur ersetzt. Dabei sind ästhetische Normen grundsätzlich problematisch und zu hinterfragen – ob bei Menschen, bei Obst und Gemüse (das nicht krumm wachsen darf) oder eben Architektur. Turit Fröbe war in ganz Deutschland in Einfamilienhaus-Gebieten unterwegs, also dort, wo die kreative Bausünde noch floriert. Hier präsentiert sie nun ihre schönsten Fundstücke, inspiriert zu einem neuen Blick aufs scheinbar Hässliche und zum Spaß an der Vielfalt.
Turit Fröbe: Eigenwillige Eigenheime. Die Bausünden der anderen 180 Seiten, 160 farbige Abbildungen 20 Euro ISBN 978-3-8321-9992-0 Direkt beim Verlag bestellen
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