Die Forderung nach Messbarkeit von Kreation nimmt ebenso zu wie die zur Verfügung stehenden Daten. Wie gelingt es Designern, Daten intelligent zu nutzen, ohne sich die kreative Freiheit nehmen zu lassen?
Klar: Keiner arbeitet sich gerne an Vorgaben ab, die einem von Daten diktiert werden. Macht den Button signalfarben, weil er dann besser geklickt wird. Platziert das Logo genau an dieser Stelle, weil dann der Absender sofort erkannt wird. Und es gibt immer wieder Fälle, in denen eine intuitiv gefundene, überraschende Lösung genau richtig ist. In vielen aber auch nicht. Denn so wichtig Bauchgefühl im Design auch ist – manchmal irrt es.
»Intuition basiert auf fundierter Erfahrung und ist entsprechend wertvoll, aber sie kann auch sehr grob und oberflächlich sein«
sagt Astrid Wunsch, Strategic Designer im SAP AppHaus in Heidelberg. Ähnliches gelte nach ihrer Überzeugung für Empathie: »Natürlich sind Designer empathisch, aber man kann sich unmöglich, in alle Zielgruppen hineinversetzen.«
Quantitative Daten zu Zielgruppen und Nutzerverhalten können dabei helfen, Kommunikation, Produkte und Services – egal ob digital oder analog – besser und relevanter zu machen. Damit sie Gestalter aber nicht einfach nur einengen, sondern stattdessen zielgerichtete Kreation ermöglichen, braucht es die richtige Balance zwischen datenbasierter und freier Gestaltung. Schließlich ist nicht nur die Kreation auf Daten angewiesen, sondern umgekehrt die Daten auch auf Kreativität, die sie angemessen darstellt: »Daten können Muster beschreiben und Erwartungen prognostizieren, aber keine Ideen generieren«, sagt Christan Rätsch, CEO von Saatchi & Saatchi Deutschland in Düsseldorf (siehe Interview).
So geht's weiter
Daten sinnvoll nutzen: Quant + Qual
Kein Dogmatismus: Data-driven Design + Bauchgefühl
Daten Sinn geben: Data Science + Design
Saatchi & Saatchi: Welche Daten wertvoll sind & warum sie Kreativität niemals ersetzen werden