Christian Büning, Präsidiumsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen Kommunikationsdesigner, rät dazu, sich kollegial auszutauschen …
Die meisten Designer sind in einer örtlichen Wettbewerbssituation. Wer alleine arbeitet und die Wettbewerber nicht kennt, ist daher schnell versucht, Aufträge über den günstigsten Preis zu erhalten. Diese Preisführerschaft vor Ort wird aber meistens teuer erkauft durch eine allzu aggressive Kalkulation, in der etwa die Altersvorsorge oder Steuerrückstellungen fehlen. Das ist ein Weg, auf dem man langfristig nicht gewinnen kann.
Wer die Designer seines Ortes genauer anschaut, erkennt schnell, dass diese bei aller Nähe der Portfolios nie exakt das Gleiche anbieten wie man selbst. Die eine ist besser in technischen Branchen, der andere besser in Kulturkommunikation, und ein Dritter kann gut Kampagnen konzipieren. Begreift man seine Wettbewerber also als Kollegen, lässt es sich deutlich entspannter arbeiten.
Mein Tipp: Es lohnt sich sehr, diese Kollegen und Kolleginnen mal kennenzulernen. Nicht nur für den Fall, dass man vielleicht einmal schnelle Unterstützung braucht für Arbeitsspitzen, sondern auch um zu sehen, auf wie viele verschiedene Arten man ein Büro gestalten und Kaffee servieren kann.
Egal, ob Sie das dann Netzwerken nennen oder einfach kollegialen Austausch – Sie können dabei nur gewinnen: Sie kennen Ihre Kollegen, Sie können sich über Ihren Beruf austauschen, und Sie können sich statt um die Preisführerschaft wieder um die Qualität Ihrer Arbeit kümmern.
Viel Erfolg!
Christian Büning
Präsidiumsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen Kommunikationsdesigner/
PAGE Kolumnist »Business Basics«
Christian Büning ist Inhaber des Büro Büning Informationsgestalter und Gründer des Werkstoff Verlags. Er ist Autor der BDG Gründerfibel und schreibt in der PAGE monatlich für Designunternehmer. Im BDG engagiert er sich für faire Märkte und professionelle Teilnehmer, von 2011 bis 2017 in der Funktion als Präsident. Er ist leidenschaftlicher Fan von schematischen Zeichnungen und kann sich oft stundenlang nicht zwischen der Unit und der Droid Sans entscheiden. Christian Büning lebt und arbeitet in Münster – mit Fahrrad, natürlich.