Hier sind die zehn spannendsten Bildbände, die uns in den letzten Monaten aufgefallen sind.
Ein fotografisches Tagebuch aus dem krisengebeutelten Athen, ein Lehrbuch für Porträtfotografie anhand von Meisterwerken der Fotografiegeschichte oder die Hommage eines New Yorker Avantgarde-Verlags an einen Mann, der seit siebzig Jahren Katzen fotografiert – das sind nur drei der zehn aktuellen Bildbände, die uns in letzter Zeit besonders ins Auge gestochen haben und die wir an dieser Stelle vorstellen (wer übrigens Fotobücher speziell über Berlin sucht, wird hier fündig).
Der seit 2008 international ausgeschriebene Prix Pictet für Fotografie und Nachhaltigkeit ist einer der spannendsten aktuellen Fotowettbewerbe. Das gilt auch für den sechsten Award zum Thema »Disorder«. Die Ergebnisse sind im gleichnamigen Band zu sehen, der bei teNeues erschien. Coverfoto: Intoxication of Oblivion, 2012, von Ilit Azoulay
Prix Pictet 06: Disorder 132 Seiten 23 x 32 cm 49,90 Euro ISBN 978-3-8327-3275-2 teNeues, Kampen
Hochästhetische Bilder von Julian Faulhaber in einem von Sign Kommunikation erlesen gestalteten Buch. Das Kürzel »LDPE« steht übrigens für Low Density Polyethylen – die so artifiziell anmutenden Bilder zeigen jedoch echte Örtlichkeiten, oft allerdings noch im jungfräulichen Zustand vor der ersten Benutzung.
Julian Faulhaber: LDPE 24 x 30 cm, 80 Seiten, Hardcover, Leineneinband 38 Euro ISBN 978-3-9817475-1-5 Trademark Publishing, Frankfurt
Leider werden Ratgeber für gute Fotografie oft von höchst mittelmäßigen Fotografen geschrieben. In »BIG SHOTS!« kann man anhand der Arbeiten von 50 Meisterfotografen wie Richard Avedon, Cindy Sherman, Sebastian Salgado oder Henri Cartier-Bresson Konzepte und Techniken guter Porträtfotografie lernen.
Peter Bialobrzeski, der wie kein anderer über Stadtbilder Stimmungen einfangen kann, hat im Frühjahr 2015 in Athen fotografiert. Ergebnis ist ein fotografisches »Athens Diary«, wie der Band »Cairo Diary« von 2014 im Londoner Verlag The Velvet Cell erschienen.
Ein opulenter Wälzer über die Zeit, als avantgardistische Fotografie und avantgardistische Buchgestaltung in der damals noch jungen Sowjetunion zusammentrafen.
Walter Chandoha hat schon Katzen fotografiert, da war das Internet noch gar nicht erfunden. Der angesagte New Yorker Fotografieverlag Aperture hat ihm nun eine Hommage in Buchform gewidmet.
Walter Chandoha: The Cat Photographer Interviews by David La Spina and Brittany Hudak 112 Seiten 29,95 Dollar ISBN 978-1-59711-330-4 Aperture, New York
Eine der besten – vielleicht die beste – deutsche Fotografenagentur feiert mit einer tollen Retrospektive Geburtstag. Aus diesem Buch stammt auch das Bild ganz oben: ein Foto aus der Serie »Metalheads« des Ostkreuz-Fotografen Jörg Brüggemann.
Ostkreuz 25 Jahre Hrsg. OSTKREUZ – Agentur der Fotografen, Vorwort von Wolfgang Kil, Texte von Laura Benz, Jörg Colberg, Gestaltung von HelloMe, Till Wiedeck Deutsch, Englisch, Französisch 2015. 159 Seiten, 166 Abb. 26,50 x 36,00 cm Broschur, in Mappe ISBN 978-3-7757-4062-3 Hatje Cantz Verlag, Ostfildern
Auf dem LagosPhoto Festival wird ein ganz anderes Bild von Afrika präsentiert, als wir es aus den Medien kennen.
Hier kann man über achtzig Künstler kennenlernen, die einen fürs Digitalalter zeitgemäßen experimentellen Umgang mit Fotografie pflegen. Spannend und abwechslungsreich!