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Angst zum Anfassen

Die neue Ausgabe des Männermagazins Vangardist wurde von Saatchi & Saatchi mit HIV-infiziertem Blut gedruckt.

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Einmal im Jahr findet in Wien, wo auch das »progressive Männermagazin« Vangardist ansässig ist, der Life Ball statt, eine der weltweit wichtigsten und größten Aids Charity Events.

Am 16. Mai steigt er 2015 im Wiener Rathaus, erwartet werden Gäste wie Charlize Theron, Mary J. Blige, Jean Paul Gaultier und viele mehr – und Saatchi & Saatchi Switzerland nahm das Event zum Anlass für eine ganz besondere Kampagne.

Um das Stigma, das bis heute mit einer HIV-Erkrankung verbunden ist, nicht nur sichtbar, sondern auch fühlbar zu machen, druckte sie alle 3 000 Exemplare des Vangardist Magazins mit HIV-infinziertem Blut – und schweißte es zudem in eine Schutzhülle ein.

Berührungs- und Ansteckungsängste treffen einen so ganz direkt, fließen in die eigenen Überlegungen ein, das Magazin zu blättern.

Eine großartige Aktion! – und eine zu 100% sichere. Strengen Richtlinien der Universitäten Havard und Innsbruck folgend, ist der Umgang mit dem Magazin völlig harmlos und hat eine 0% Ansteckungsgefahr.

Wichtig ist einzig, was im Kopf vor sich geht. Denn auch nach 30 Jahren Aktivismus, Aufklärung und Forschung ist HIV auf Platz sechs der Liste der häufigsten Todesursachen weltweit,die Häufigkeit der Ansteckung steigt bis heute, ist mit Scham verbunden und auch mit Ausgrenzung.

Jason Rmeyko, Executive Creative Director bei Saatchi & Saatchi Switzerland sagt über das Projekt:

In dem wir das Medium selbst ganz direkt in den Ursprung des Stigmas verwandeln, indem wir jedes Wort, jede Linie, jedes Bild und jede Seite des Magazins mit dem Blut von HIV- positiven Menschen gedruckt haben, wollen wie eine ganz unmittelbare Auseinandersetzung schaffen. Halten die Leser die Ausgabe in der Hand, brechen sie augenblicklich das Tabu.

Ab nächster Woche ist die Vangardist Ausgabe an den Kiosken erhältlich, online zu bestellen oder unter HIV Heroes kostenlos zu lesen.

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Das Konzept ist nicht neu: Bereits 1993 ließ die Künstlerin Jenny Holzer das Magazin der Süddeutschen Zeitung mit menschlichem Blut drucken.

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