Bigelow&Holmes Inc. und die Apple Systemschriften
Heute möchte ich in Kürze auf Charles Bigelow und Kris Holmes hinweisen, die gemeinsam das Schriftenlabel Bigelow&Holmes betreiben. Bigelow und Holmes haben die besten Bildschirmschriften der Welt (Chicago, Geneva, Monaco, Lucida Grande)
Heute möchte ich in Kürze auf Charles Bigelow und Kris Holmes hinweisen, die gemeinsam das Schriftenlabel Bigelow&Holmes betreiben. Bigelow und Holmes haben die besten Bildschirmschriften der Welt (Chicago, Geneva, Monaco, Lucida Grande) gestaltet und dadurch Millionen von Computernutzern beglückt. In besonderer Weise profitieren alle Besitzer eines Macintosh von diesem segensreichen Werk – bereits seit der ersten Version des Mac OS von 1984 greifen die findigen Interfacedesigner von Apple auf die Bildschirmschriften von B&H zurück. Bis zur Version 9 des Betriebssystems war Chicago in 12 pt die Standardschrift für Menüs, Buttons etc. – und wurde auch auf dem ersten iPod mit monochromem Bildschirm eingesetzt. Geneva glänzt vor allem in ihren Bitmapversionen in 9, 10 und 12 pt und war daher ideal für die Darstellung von Datei- und Ordnerlisten geeignet. Monaco, gepixelt in 9 und 10 pt, ist eine hervorragende Monospaceschrift und wird nach wie vor gern für Programmieroberflächen wie das Terminal in Mac OS X eingesetzt. Die Bitmapversionen der genannten drei Schriften wurden übrigens von Susan Kare entworfen, die auch durch ihre Icondesigns das Erscheinungsbild des frühen Mac OS entscheidend geprägt hat. Seit Version X des Mac OS heißt die Standardsystemschrift Lucida Grande, die ich hier nochmal gesondert abfeiern möchte. Lucida Grande ist im Gegensatz zu Chicago, Geneva und Monaco für eine geglättete Bildschirmdarstellung (Antialiasing) gestaltet, und zwar bereits 1989. Sie ist nicht nur angenehm anzusehen in hohen Schriftgraden, sondern glänzt vor allem durch ihre hervorragende Lesbarkeit bis 9 pt – und ist sogar bei 5 pt immer noch eben erkennbar – siehe Schriftprobe (nur für Mac, logisch). Für eine geglättete Schrift eine erstaunliche Leistung. Dem interessierten Leser möchte ich als weiterführende Lektüre den Text “Notes on Apple 4 fonts” von Bigelow und Holmes anheim legen, in dem die beiden den Designprozess der Outlineversionen für die Apple Systemschriften beschreiben.
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