80 Jahre Fußballgeschichte stecken in dem hier gezeigten Projekt – umgesetzt innerhalb von gerade einmal drei Jahren. 2007 kam Jens Heilmann auf die Idee, offizielle Weltmeisterschaftsbälle in Serie zu fotografieren.
Der offizielle WM-Ball von 1962
80 Jahre Fußballgeschichte stecken in dem hier gezeigten Projekt – umgesetzt innerhalb von gerade einmal drei Jahren. 2007 kam Jens Heilmann auf die Idee, offizielle Weltmeisterschaftsbälle in Serie zu fotografieren. »Ich bin weniger Fußballfan als Künstler«, sagt Heilmann von sich selbst. Und dennoch verbindet sich in seiner Arbeit der mystische Kult und König Fußball mit der gestalterischen Herangehensweise und der konzeptionellen Denke eines Profi-Fotografen.
So lichtete Heilmann seine Objekte mit einer analogen Großformat-Kamera vor schwarzem Hintergrund ab, platziert auf einem etwa 60 Zentimeter hohen Zylinder aus milchiger Folie. Geblitzt wird aus vier Richtungen, die Belichtung erfolgt von oben mit den Blenden 22,32 und 45. Dadurch wirken die Umrisse der Bälle verschwommen, es scheint als schwebten sie im Raum. Eine derart »magische« Inszenierung passt also wunderbar zu der grenzenlosen Begeisterung, die manche Fußball-Fans für ihren Sport hegen.
Dazu kommt, dass die Reise, auf die Heilmann sich begab, um an die originalen Bälle zu gelangen, ohne ein wenig Fanatismus wohl kaum zu bewerkstelligen gewesen wäre. Nicht nur der Adidas-Hauptsitz in Herzogenaurach und die DFB-Zentrale in Frankfurt gehörten zu den Stationen. Heilmann reiste auch nach England, Italien und die USA, um an die Bälle heran zu kommen. Unterstützt wurde er dabei von dem Sammler Reneé Sopp, dem Gestalter Gunther Weis sowie von Lars Reichardt, Redaktuer beim »Süddeutsche Magazin«.
Der offizielle WM-Ball von 1930
Der offizielle WM-Ball von 1974
Der offizielle WM-Ball von 2002
Der offizielle WM-Ball von 2010
Zu sehen ist das Ergebnis nicht nur auf der Website www.dieweltmeisterschaftsbälle.de, sondern vor allem in einer siebenteligen Edition auf Fine Art Papier im Format 33 auf 33 Zentimeter. Die handsignierte Serie wird zusammen mit einem Bildband geliefert, in dem sich zudem Geschichten und Interwiews rund um die Stars der Weltmeisterschaften finden, erzählt und geführt von Lars Reichhardt. Der Preis liegt bei 500 Euro. Darüber hinaus können Einzelmotive im Großformat 100 auf 100 Zentimeter bestellt werden. Wer es lieber handfester mag, dem bietet Heilmann die Ball-Bilder auf Quartett- und Memorie-Karten an. Ein Spielsatz kostet 39 Euro.
Am kommenden Montag um 19:30 Uhr sind Jens Heilmann und Gunther Weis bei der Vortragsreihe »Same Same But Different« in der Münchner Agentur Gravity Europe zu Gast. Dort berichten sie neben Mirko Hecktor sowie Kreativen von Luna, Lego, Frog Design und Ideo über ihr Projekt. Darüber hinaus stellt die Münchner Agentur KMS Team die Weltmeisterschaftsbälle in ihren Räumlichkeiten aus. Zu sehen sind die 80 mal 80 Zentimeter großen Reproduktionen vom 5. bis zum 9. Juli.
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