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Die Schönheit der Straße

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ie der Fotograf Saul Leiter New York sieht: Eine großartige Retrospektive in den Hamburger Deichtorhallen.

Street Photography wie sie schöner nicht möglich ist, kann man nennen, was Saul Leiter in den 60er- und 70er Jahren mit seiner Leica eingefangen hat: Straßenszenen aus dem New Yorker East Village, in dem er bis heute lebt.

Jahrzehnte lang blieb sein umwerfendes Werk unentdeckt. Und glaubt man Leiter lag das auch an ihm. Ihm habe immer der  Ehrgeiz gefehlt sagte der heute 88jährige in einem der zahlreichen Interviews, die er seit seinem späten Ruhm gibt, der 2008 mit einer Ausstellung in der Pariser Foundation Henri Cartier-Bresson begann.

Dabei hatte Leiter so viel aufgegeben, um 1946 aus Pittsburgh nach New York zu fliehen. Er brach sein Theologie-Studium ab, kehrte seiner streng religiösen Familie den Rücken, enttäuschte den Vater, dass er ihm nicht ins Amt des Rabbis folgen wollte – und begann in New York ein Studium der Malerei. Abstract Expressionism war seine Leidenschaft, er stellte sogar mit Willem de Kooning, John Cage kaufte ein Bild – doch dann entdeckte Leiter Henri Cartier-Bresson und die Fotografie.

Die Verwurzelung in der Malerei sieht man Leiters Bildern bis heute an: Spiegelungen, die die Stadtszenerie in Farbflächen verwandelt, Schneeflocken wie Pinseltupfer, Blicke durch beschlagene Schaufenster, die die Wirklichkeit in die Abstraktion gleiten lassen. Von 1948 nutze er dafür bereits die Farbfotografie – lange bevor illiam Eggleston zum vermeidlichen Pionier wurde.

Leiter hingegen ließ viele seiner Negative einst noch nicht einmal vergrößern. Zu viel Geld hätte das gekostet und allzu ernst nahm er seine private Fotografie sowieso nicht. Er arbeitete vor allem als Modefotograf für Esquire und Harper’s Bazaar, für Elle und die britische Vogue, malte und experimentierte und stellte ab und zu und in kleinen Rahmen aus.

In der weltweit ersten umfassenden Schau von Saul Leiters Arbeiten zeigt das Haus der Photographie der Hamburger Deichtorhallen jetzt über 400 Werke des New Yorkers, von frühen Schwarzweißaufnahmen zu seinen Farb- und Modefotografien, übermalte Akte, Skizzenbücher – und eine kleine Schau in der Schau, in der Leiter selbst Werke seiner 2002 verstorbenen Frau, der Malerin Soames Bantry, zeigt.

Zur Ausstellungseröffnung am 2. Februar wird Saul Leiter anwesend sein.
»Saul Leiter Retrospektive« vom 3. Februar bis 15. April 2012

Saul Leiter: Straw Hat, ca. 1955.
Bild: Saul Leiter Courtesy: Saul Leiter, Howard Greenberg Gallery, New York
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Saul Leiter: Lanesville, ca. 1958
Bild: Saul Leiter Courtesy: Saul Leiter, Howard Greenberg Gallery, New York
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Saul Leiter: Canopy, ca. 1957
Bild: Saul Leiter Courtesy: Saul Leiter, Howard Greenberg Gallery, New York
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Saul Leiter: Pizza, Patterson 1952
Bild: Saul Leiter Courtesy: Saul Leiter, Howard Greenberg Gallery, New York
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Saul Leiter: Red Umbrella, ca. 1958
Bild: Saul Leiter Courtesy: Saul Leiter, Howard Greenberg Gallery, New York
5/12
Saul Leiter: Postmen, 1952
Bild: Saul Leiter Courtesy: Saul Leiter, Howard Greenberg Gallery, New York
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Saul Leiter: Soames Bantry, Nova, 1960
Bild: Saul Leiter. Courtesy Howard Greenberg Gallery, New York
7/12
Saul Leiter: Harlem, 1960
Bild: Saul Leiter Courtesy: Saul Leiter, Howard Greenberg Gallery, New York
8/12
Saul Leiter: Phone Call, ca. 1957
Bild: Saul Leiter Courtesy: Saul Leiter, Howard Greenberg Gallery, New York
9/12
Saul Leiter: Taxi, ca. 1957
Bild: Saul Leiter Courtesy: Saul Leiter, Howard Greenberg Gallery, New York
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Saul Leiter: Snow, 1960
Bild: Saul Leiter Courtesy: Saul Leiter, Howard Greenberg Gallery, New York
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Saul Leiter: Shopping, ca. 1953
Bild: Saul Leiter Courtesy: Saul Leiter, Howard Greenberg Gallery, New York
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PAGE 02.2020
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