Walter-Tiemann-Preis verliehen
M
orgen, am 15. März wird während der Leipziger Buchmesse der Walter-Tiemann-Preis verliehen.
Mit dem Walter-Tiemann-Preis würdigt der Verein zur Förderung von Grafik und Buchkunst e.V. alle zwei Jahre die Gestaltungsleistung von Typografen und Illustratoren. Der Wettbewerb richtet sich an jene, die außerhalb der etablierten Verlage Innovationsräume schaffen und mit großem Engagement ihre künstlerischen Ideen verwirklichen.
Die wichtigsten Entscheidungskriterien für die Vergabe dieses Preises sind die konzeptionelle Idee, die hohe Qualität von Typografie und Grafik-Design, der sinnfällige Einsatz der Mittel sowie Momente der Überraschung.
Jetzt stehen die Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs fest. Den Hauptpreis, dotiert mit 5.000 Euro, erhält der Amsterdamer Buchgestalter Philip Baber für seinen Künstlerkatalog »#+02.00« mit Arbeiten von Saskia van Imhoff.
Der mit 1.500 Euro dotierte Förderpreis geht an die Leipziger Typografin Katharina Triebe für ihre Publikation »Nachtwandel«.
Philip Babers Publikation ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Grafikdesigner und Textautor Baber und der Künstlerin van Imhoff. Eine vorausgehende Installation der Künstlerin, ausgestellt in der Verbeke Foundation (Belgien), lieferte das Material für »#+02.00«. Entstanden ist mehr als ein Katalog zum Beweis des stattgefundenen Ereignisses. Es handelt sich um ein eigenständiges Werk, das Reproduktion und Übersetzung wörtlich nimmt und zugleich die Klassifikationsprinzipien der Wissenschaft auf die Kunst bezieht.
Katharina Triebe untersucht in ihrer Arbeit »Nachtwandel« das Verhalten von Pflanzen bei Nacht. Ausgangspunkt ist ein Text von Franz von Paula Schrank aus dem Jahr 1792, in dem das Phänomen des Pflanzenschlafs wissenschaftlich untersucht wird. Triebe hat diesen Text mit Nachtaufnahmen aus botanischen Gärten (Fotos: Marcel Noack) und grafischen Abbildungen ergänzt. Ein weiterer Text, »Der Pflanzenschlaf« aus Patrick Geddes »Leben und Wirken von Sir Jagadis C. Bose« (1930), schafft mit den erläuternden Texttafeln den Rahmen für die Bilder.
Die Jury konnte in diesem Jahr aus knapp 100 Bewerbungen auswählen, die aus den Niederlanden, der Schweiz, Österreich, Großbritannien, Ungarn und Deutschland eingereicht wurden. Zur Jury gehörten David Bennewith aus den Niederlanden (Preisträger von 2010), Mirjam Fischer aus der Schweiz, Michael Mauracher aus Österreich sowie Marion Blomeyer und Hendrik Schwantes aus Deutschland.
Die Preisverleihung findet am Donnerstag, den 15. März 2012 während der Leipziger Buchmesse statt. Beginn ist um 19 Uhr im Festsaal der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Dort werden die prämierten Werke und einige Bücher, die es auf die Shortlist geschafft haben, in einer kleinen Ausstellung gezeigt. Der Eintritt ist frei.
Für den Künstlerkatalog »#+02.00« mit Arbeiten von Saskia van Imhoff erhielt der Amsterdamer Buchgestalter Philip Baber den Hauptpreis
Der Förderpreis ging an an die Leipziger Typografin Katharina Triebe für ihre Publikation »Nachtwandel«
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