Sylt lieben, Sylt hassen
Ghetto für Edelspiesser oder herbe Nordsee-Schönheit? Die Meinungen über Deutschlands berühmteste Insel sind geteilt. Sowohl Sylt-Hasser als auch Sylt-Fans finden in diesen Fotos Bestätigung.
Ghetto für Edelspiesser oder herbe Nordsee-Schönheit? Die Meinungen über Deutschlands berühmteste Insel sind geteilt. Sowohl Sylt-Hasser als auch Sylt-Fans finden in diesen Fotos Bestätigung.
Um echte Sylter zu finden, muss man ja längst mit der Lupe suchen, so überlaufen wie die Insel mit Fremden ist. Das Echteste scheint noch solch eine Familie wie oben zu sein … So sehen sie wirklich aus, die braven, wohlbetuchten Hamburger, die sich eines der megateuren Reetdach-Häuschen leisten können, dort immer ihre Ferien verbringen und deren Horizont nicht weit über die Nordseeküste hinausreicht. Doch das Foto ist eine Inszenierung der tschechischen Fotografin Dita Pepe, die sich mit Selbstporträts stets in Kontexte aller Art einschmuggelt und mit diesem und anderen Fotos den Sylt-Preis für zeitgenössische Fotografie gewann.
»Sylt. Im Spiegel zeitgenössischer Fotografie« heißt auch eine Ausstellung, die ab 6. Juli im Willy-Brandt-Haus in Berlin zu sehen ist, sowie ein wunderschönes Buch, das in Kürze bei Hatje Cantz erscheint. Es enthält neue und alte Fotos von so spannenden Fotografen wie Peter Bialobrzeski, Jörg Brüggemann, Denis Brudna, Tine Casper, Martin Kollar, Ingar Krauss, Martin Liebscher, Robert Lebeck, Dita Pepe, Christian Popkes, Martin Pudenz oder Thomas Wrede und zeigt wirklich alle Facetten der facettenreichen Insel.
Sylter Landschaft kann auch aussehen wie ein Gemälde – wie auf diesem Foto von Peter Bialobrzeski
Sylt hat skurrilen Charme – hier eingefangen von Evzen Sobek (oberes Bild) und Christian Popkes
Sylt war mal ganz anders – in den sechziger Jahren, als Robert Lebeck es fotografierte
Sylt war doch schon immer Schickimicki … Kampen 1974, fotografiert von Volker Hinz
Sylt. Im Spiegel zeitgenössischer Fotografie
Hrsg. Denis Brudna, Texte von Cora Frost, Judith Kuckart, Moritz Rinke, Gernot Wolfram, Feridun Zaimoglu u.a.
2012. 160 Seiten, 161 Abb.
30,00 x 25,00 cm, gebunden
ISBN 978-3-7757-3364-9
Das könnte dich auch interessieren