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In Kleists Welten tauchen

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on der Imagination: Die Berliner Agentur Panatom konzipiert die neue Dauerausstellung des Kleist Museums als großartige lyrische Erlebniswelt.

Kann man sich durch Sätze zwängen, an Worten entlang, Schritt für Schritt, Hürden nehmend und das körperlich erfahren?

In der neuen und großartigen Dauerausstellung im Kleist Museum in Frankfurt/Oder, in der das Werk des Schriftstellers durch Licht, Visuals und Sound evoziert wird, ist das möglich. Die Berliner Agentur Panatom macht die Kleistsche Literatur dort auf emotionaler, sinnlicher Ebene erlebbar und setzt dabei auf die Imagination und den Umstand, dass Literatur erst im Leseprozess entsteht.

In leuchtenden Blätterbüchern, die in einem bewusst kargen und farblosen Raum aufgestellt sind, liegt die Konzentration ganz auf der Sprache Kleists, im darauffolgenden Raum ist ein dichter Wald aus akustischen Stangen angelegt, die den Leseprozess versinnbildlichen und erfahrbar machen.

Zitate aus Heinrich von Kleists Werk werden durch Sensoren akustisch aktiviert, die Verweildauer bestimmt der Besucher selbst, ganz wie in einem Text, den man liest. Und ganz so wird das Vorankommen auch verlangsamt.

Im Altbau des Museums geht es dann konkreter zu, aber genauso lyrisch – und keineswegs historisierend.

Geschichte setzt sich selbst zusammen anhand ausgewählter Exponate. In dem Raum »Orientierungslosigkeit« zum Beispiel werden in wunderbar eleganten und außergewöhnlichen Koffervitrinen Reisen und Lebensstationen von Heinrich von Kleist thematisiert, im Todesraum sein Schriftstellerleben.

Die komplexe Sprache des Kleistschen Werks wird auch in der Ausstellungsgrafik und im Leitsystem visualisiert, in gebrochen Flächen, Acryl-Buchstaben und Siebdruck, bei denen es zu Verschiebungen und Überlagerungen kommen kann. Dazu markieren Neon-Zitate von Kleist an schwierigen Wegeleitpunkten die richtige Richtung.

Durch seine Bewegung im Raum löst der Besucher unbemerkt einzelne Licht- und Soundmodule aus und kann sich zusätzlich dazu entscheiden, in Hörstationen Platz zu nehmen.

Über visuelle, auditive und interaktive Eindrücke taucht man tief in das Werk Kleists ein und kann die Informationen über einen multimedialen Guide auf unterschiedlichste Weise vertiefen.

Zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung erschien zudem ein Postkartenset, das hier bestellt werden kann.

Fotografie: hiepler, brunier
Bild: Panatom™
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