Virals müssen nicht zwangsläufig witzig sein, um beim Netzpublikum gut anzukommen. Das beweisen die Ergebnisse des Viral Video Award 2010.
Virals müssen nicht zwangsläufig witzig sein, um beim Netzpublikum gut anzukommen. Das beweisen die Ergebnisse des Viral Video Award 2010.
Von den knapp 20.000 Usern, die sich am Online Voting zum 3. Viral Video Award beteiligt hatten, klickten mit Abstand die meisten den Film »Nice Game« von Tilman Engel als ihren Favoriten an. der zweieinhalb-Minüter zeigt in animierten Bildern die Realität von Kindersoldaten: unschuldiges Spiel auf der einen und brutale Gewalt auf der anderen Seite.
Und auch der Preis der Jury kürt ein kritisches Viral. »Nestlé, kein Palmöl aus Umweltzerstörung!« sei das Video mit dem größten Einfluss und der höchsten Viralität, so die Begründung von Mario Sixtus, Petra Gute und Daniel Zillmann. Darüber hinaus habe Greenpeace mit dem Film nicht nur viele Menschen für das Problem der Pelmölproduktion sensibiliert, sondern auch ein anderes wichtiges Ziel erreicht: Nestlé muss auf die Kritik reagieren. »Die Macher haben mit diesem Film bewiesen, dass Virals etwas bewegen können.«
Erstmals in diesem Jahr wurde im Rahmen der Viral Video Award auch ein politischer Preis der Heinrich-Böll-Stiftung vergeben. Die Auszeichnung für das beste politische Viral ging an Daniel Keilmann und seinen Film »Polar Bear«.
Eine lobende Erwähnung erhielt darüber hinaus der Film »Ode to a Post-it Note« für die originelle und berührende Thematisierung der Frage nach der eigenen Herkunft. Besonders herausragend fand die Jury die »wunderschöne Mischung aus Animation, Musik und Schnitt.«