In Cannes gibt es mal wieder eine neue Kategorie. Die einst als Werbefilmwettbewerb gestartete Cannes Lions Award Show ist längst zu einem umfassenden Festival geworden, das alle Sparten der Kommunikation abdeckt – nicht zuletzt wohl, weil jede Einreichung dem Veranstalter beachtliche Beträge in die Kassen spült.
In Cannes gibt es mal wieder eine neue Kategorie. Die einst als Werbefilmwettbewerb gestartete Cannes Lions Award Show ist längst zu einem umfassenden Festival geworden, das alle Sparten der Kommunikation abdeckt – nicht zuletzt wohl, weil jede Einreichung dem Veranstalter beachtliche Beträge in die Kassen spült. Für die 57. Ausgabe der Veranstaltung steht in diesem Jahr die zusätzliche Kategorie Film Craft auf dem Programm. Hier sollen herausragende handwerkliche Qualitäten wie Regie, Copywriting, Editing oder der Einsatz von Musik geehrt werden. Im vergangenen Jahr hatten die Cannes Lions erstmals Preise im Bereich PR vergeben, 2008 verlängerte Design die Liste der Kategorien. Darüber hinaus können Agenturen wie gehabt ihre Arbeiten in den Sparten Film, Press, Outdoor, Direct, Media, Cyber und Radio sowie Titanium und Integrated einreichen. Die Sparte Promo wird für 2010 umbenannt und heißt künftig Promo & Activation. Die Einreichungsplattform ist ab sofort geöffnet, die Deadlines liegen zwischen dem 5. und dem 19. März. Vom 20. bis zum 26. Juni soll dann die Werbebranche an der Côte d’Azur zusammenfinden, um sich selbst und die Gewinner zu feiern.
Die besondere Betonung des Veranstalters bezüglich gleich gebliebener Preise sowohl für die Teilnahme am Wettbewerb als auch für Akkreditierungen zum Festival, kommt nicht überraschend. Agenturen klagen seit langem über die enormen Kosten, die die Schlacht um Kreativpreise mit sich bringt, und manch ein Agenturboss zieht auch Konsequenzen. In der vergangenen Saison verzichtete Nordpol komplett auf die Teilnahme an Wettbewerben, für 2010 hat Kemper Trautmann eine Fastenkur angekündigt.
Dass besonders kleinere inhabergeführte Werbeschmieden sich genau überlegen müssen, in welche Wettbewerbe sie investieren, könnte ein Grund für eine weitere Neuerung bei den Cannes Lions gewesen sein: Erstmals zeichnet das Festival die Independent Agency of the Year aus. Ebenfalls neu ist die Vergabe eines Grand Prix for Good. Die Kandidaten für diesen Preis werden von den unterschiedlichen Fachjurys nominiert und in der Endrunde der Titanium- und Integrated-Jury vorgelegt. Chancen haben alle Kampagnen oder Einzelarbeiten, die für Wohltätigkeitsorganisationen oder im Bereich Public Affairs entstanden sind. Von derartigen, meist pro bono entstandenen Kreationen, gibt es bekanntlich mehr als genug in Cannes.