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»Wir wollten kein Installations-Tool für Fonts, sondern einen Font-Player«

Monotype bringt eine neue Version der Schriftverwaltung FontExplorer X Pro heraus. Konzipiert und entwickelt wurde die Mac-App vor 11 Jahren in Deutschland. Wir sprachen mit Tobias Meyerhoff, Erfinder des FontExplorer, über die neue Version 6.0.

Neben einer Vielzahl verbesserter Funktionen erlaubt FontExplorer X Pro jetzt das Sortieren der Schriften nach neuen Stilkategorien, was die Übersichtlichkeit und das Suchen passender Fonts erleichtert. Ebenfalls neu: Ausgeklügelte Test-Tools für Fonts, einschließlich einer aktualisierten Version der Web-Vorschau, welche die Möglichkeit bietet, sich bestehende Websites mit einer lokal geladenen Schrift anzusehen. Darüber hinaus gibt es erstmals ein User-Interface für Japanisch, eine erweiterte Format-Unterstützung für 19 neue Dokumenttypen und eine verbesserte Schriften-Kachelübersicht, die mehr Font-Optionen zeigt und deren Farb- und Schriftgestaltung die Beurteilung von Schriften beschleunigt.

Käufer, die den FontExplorer X Pro 5 nach dem 15. Mai 2016 erworben haben, kommen in den Genuss eines kostenlosen Updates. Bestandskunden zahlen 45 € für das Update auf FontExplorer X Pro 6. Neueinsteiger erwerben die FontExplorer X Pro 6 Lizenz für 89 €. Weitere Informationen zu den Update-Preisen sowie den Download einer Test-Version finden Sie hier.

 

FontExplorer1

PAGE: Herr Meyerhoff, Sie hatten vor 11 Jahren die Idee für den FontExplorer. Wie kamen Sie auf den Gedanken, dass die Welt eine weitere Schriftverwaltung brauche, wo es doch schon so viele gab?

Meyerhoff: Wir waren alle Musikfans, damals im Team. Und so tauchte irgendwann die Frage auf: Wäre es nicht toll, wenn wir unsere Fonts genauso einfach installieren, verwalten, sortieren und darstellen könnten wie unsere digitale Musik? Sie ahnen die Lösung … Apples iTunes war unsere Inspiration für den ersten FontExplorer, mit Drag-und-Drop-Font-Installation, der Seitenspalte für »Alben«, »Wiedergabelisten« und sogar einem Font-Store. Dieses Player-Konzept ist bis heute erkennbar, auch nachdem hunderte neuer Funktionen hinzugekommen sind. Wir wollten kein weiteres Installations-Tool für Fonts, sondern eine Font-App die Spaß macht und uns täglich unterstützt.

FEX verbreitete sich rasend schnell, vor allem weil er kostenlos war.

Richtig. Wir waren selbst überrascht von den Downloadzahlen. Plötzlich wurde aus einer Spielerei ein Produkt, das gerade bei professionellen Anwendern gut ankam. Obwohl es umsonst war…

… wir dachten, weil es umsonst war.

Ganz und gar nicht. Viele Unternehmen und Agenturen erlauben keine kostenlosen Programme auf den Firmenrechnern, weil sie als minderwertig und unsicher gelten. Schon aus diesem Grund mussten wir bald den kommerziellen Weg einschlagen. Außerdem bekamen wir aus Benutzerkreisen so viele neue Funktionen vorgeschlagen, dass nach wenigen Wochen klar wurde: FEX muss ein ernsthaftes Software-Produkt werden, mit weltweitem Entwicklerteam und regelmäßigen Updates.

Was kann man an einer Schriftverwaltung Jahr für Jahr verbessern?

Der Font-Bereich entwickelt sich kontinuierlich weiter. Es kommen neue Formate auf den Markt, zum Beispiel WOFF2, neue Einsatzgebiete werden erschlossen, Stichwort Web-Design, das Unicode-Konsortium erweitert Jahr für Jahr die Zeichenbereiche, und wir bedienen uns inzwischen völlig neuer Kommunikationsmittel, zum Beispiel bunten Emojis. All dies muss eine Font-Verwaltung unterstützen. Außerdem ist der Anspruch an die Inszenierung der Font-Inhalte gewachsen. Das Finden, Ausprobieren und die Darstellung von Font-Metadaten hat sich enorm weiter entwickelt. Vergessen Sie nicht, dass FEX wie ein interaktiver Schriftkatalog funktioniert. Die Drucken-Funktion ist das »heimliche Killer-Feature« von FEX.

Wenn Sie die erste FEX-Version mit dem heutigen Produkt vergleichen … wie überzeugen Sie einen Fan der kostenlosen Version, die immer noch läuft, davon Geld für ein Update auszugeben?

So stolz wir darauf sind, dass die alte Version immer noch auf einigen Rechnern läuft … eine gute Werbung für den FontExplorer ist sie nicht mehr. Der Funktionsumfang hat sich in den letzten Jahren rund verzehnfacht. Und ich finde es schade, dass viele Benutzer nicht in den Genuss dieser komfortablen Funktionen kommen. Um Ihre Frage zu beantworten: Ich würde nicht viel erzählen, sondern einfach empfehlen, die kostenlose Testversion zu installieren und vier Wochen auszuprobieren.

 

FontExplorer2

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