Schriftsystem Greta Sans
Peter Bilaks Schriftsystem Greta Sans bietet vier Breiten und jede Menge Schnitte.
Peter Bilaks Schriftsystem Greta Sans bietet vier Breiten und jede Menge Schnitte.
Mit großen Schriftfamilien hat Peter Bil’ak Erfahrung. So besteht seine Fedra inzwischen aus 116 Fonts und unterstützt 170 Sprachen. Allerdings war sie nicht von Anfang in derartigen Dimensionen gedacht, sondern begann als relativ kleine Sans-Familie, die sich dann nach und nach vergrößerte. Der Gedanke, ein typografisches System zu schaffen, bei dem es weniger um die Gestaltung einzelner, individueller Schriften geht, sondern mehr um Buchstaben, die in Beziehung zueinander stehen, fasziniert Bil’ak schon seit seiner Studentenzeit. Mit der Greta Sans setzte er ihn jetzt in die Tat um. (Siehe dazu auch PAGE 06.2012)
Von der Entwurfsphase an arbeitete der in Den Haag lebende Designer gleichzeitig an vielen verschiedenen Stilen, um zu sehen, wie unterschiedliche Buchstabenformen auf extremes Zusammenquetschen und Auseinanderziehen reagieren. Erst nachdem ein Zeichen den Test bestanden hatte, wurde es aufgenommen. »Es liegt in der Natur eines derartigen Systems, eine bestimmte Richtung zu diktieren. Die Rolle des Designers besteht darin, zu erkennen, wenn die ursprüngliche Designidee innerhalb des Systems verloren geht und dann Ausnahmen zu gestalten, beispielsweise bei den i-Punkten, die bei den leichteren Schnitten nicht mehr rund, sondern rechteckig sein mussten, um nicht zu klein zu werden«, sagt Peter Bil’ak.
Das Resultat ist ein Schriftsystem mit vier Breiten: Compressed, Condensed, Normal und Extended. Die Anzahl der Schnitte variiert: In der Compressed-Version sind es neun – von Hairline bis Heavy – bei Condensed und Normal kommt noch eine Black hinzu, in der Extended-Variante darüber hinaus der Font Super. Das Ganze als Aufrechte und Kursive macht insgesamt 80 Schnitte. Damit steht dem Anwender ein umfangreicher Werkzeugkasten für sämtliche möglichen Designherausforderungen zur Verfügung. »Die spannendste Phase wird jedoch noch kommen«, meint Peter Bil’ak. »Außerhalb des lateinischen Schriftsystems gibt es ein Projekt dieser Größenordnung noch nicht. Wir planen außerdem, Greta Sans auch für andere Schriftsysteme herauszubringen – allerdings frühestens im nächsten Jahr.«
Kaufen kann man Greta Sans ab sofort bei Bil’aks Foundry Typotheque, ein Einzelschnitt kostet etwa 90 Euro, ein Paket mit zwanzig Fonts ungefähr 720 Euro und die komplette Familie 1750 Euro. Der Designer, der ja auch als Autor arbeitet, hat sich viele Gedanken über die Gestaltung eines Schriftsystems im Allgemeinen und der Greta Sans im Besonderen gemacht.
Downloads:
Designing Type Systems
Greta System Specimen
Greta Symbol
Neu: die Greta Sans App
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