Exklusiv: Die Gewinner des TDC 2015 – Part 1
272 Gewinner hat der Type Directors Club 2015 in New York prämiert, darunter mehr digitale Arbeiten als zuvor. Wir stellen die Sieger in den nächsten drei Wochen exklusiv vor. Den Anfang macht Schrift aus Sounds, feinste Handarbeit, ungewöhnliches Corporate Design und die Forderung »Be A Man. Read!«.
Unter den internationalen Einreichungen zum Type Directors Club sind natürlich auch viele Deutsche. Zu den Gewinnern 2015 gehören die Gestaltungskünstler 2xGoldstein aus Rheinstetten. In New York ausgezeichnet wurde ihr Editorial Design des Concord.i.A., dem offiziellen Magazin des internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg.
Den Prinzipien des russischen Konstruktivismus folgend, haben sie Schriften, Punkte, Linien und Flächen dynamisch arrangiert und sich auf Schwarz, Rot und Weiß konzentriert. Für die Seiten im Kernteil des Magazins, in dem die Arbeiten der Stipendiaten vorgestellt werden, arbeiteten sie eng mit ihnen zusammen und feiern die Heterogenität.
Kevin Cantrell aus Salt Lake City hingegen hat sich in seiner Plakatserie Terra ganz auf die Möglichkeiten des Handwerks fokussiert. In vierzehn verschiedenen Druckfarben- und Papier-Kombinationen, inklusive einer Version, die mit Kirschholz arbeitet, sind sie von Landkarten Lettering inspiriert und erzählen von der Entstehung der Erde. Die verschiedenen Jahreszeiten zeigen sich in blühender Typografie, darin, dass sie Früchte trägt – und welkt.
Ganz schlicht und variationsreich indes stellte das Studio Designbolaget aus Kopenhagen ein X in das Zentrum ihres Erscheinungsbildes für x-rummet, einer Ausstellungsreihe der dänischen Nationalgalerie. Jedem der sechs jungen Künstler, die dort nacheinander ihre Arbeiten zeigen, wurde ein anderes X zugewiesen, eines ist gewellt, ein anderes gestrichelt oder liniert. Zudem finden die Xse sich nicht nur auf Plakaten, in Broschüren und auf der Website, sondern auch im Museum selbst. Sie ziehen sich durch die Ausstellung, markieren Informationen und die Schau selbst.
Mit einzelnen Buchstaben hat auch Jan Bajtlik aus Warschau gearbeitet, der Kinderbücher gestaltet, Plakate illustriert, Schriften entwirft und auch Typografieworkshops für Kinder leitet. Das alles fügt sich in seiner achtteiligen Posterserie »Be A Man, Read!« zusammen, in der Tiere, die er aus und mit Schrift gestaltete, zum Lesen auffordern. Das Projekt ist Teil von Bajtliks Abschlussarbeit an der Kunstakademie Warschau, wo er gerade seinen Doktor macht.
Von einer ganzen anderen Seite kommt Håkon Stensholt. Da die Entwicklung und Anwendung von Typografie schon immer untrennbar mit der Entwicklung von Werkzeugen, Ausstattung und Materiel verbunden ist, fragte er sich in seiner Masterarbeit »Sound meets Type« an der Kunsthochschule Konstfack, ob man auch Klänge nutzen kann, um neue und interessante Schriften zu entwickeln. Man kann! Das zeigt die Software, die er gemeinsam mit Paulo Barcelos kreierte, die Klangdaten zum Formgeber neuer Buchstaben werden lassen.
Wesentlich analoger ging es bei Fidel Peñas Gestaltung einer Serie von Plakaten für die Fußball-Weltmeisterhaft in Brasilien zu. Der Senior Designer im erfolgreichen kanadischen Underline Studio, bekannt für herausragendes Grafikdesign und radikale Ideen, gestaltete eine Reihe von Plakaten, die mit Farben verschiedener Teilnehmener-Länder spielen, mit Schrift – und die dabei von einer Ästhetik sind, die man in der Welt des Fußballs sonst nicht findet.
Wer einen Blick auf die TDC Gewinner 2014 werden möchte, kann das hier: TDC 2014 – Part 1, TDC 2014 – Part 2, TDC 2014 – Part 3, TDC 2014 – Part 4, TDC 2014 – Part 5
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