Das Ende von Hoefler & Frere-Jones
Tobias Frere-Jones (rechts) verklagt Jonathan Hoefler auf 20 Millionen US-Dollar.
Tobias Frere-Jones (rechts) verklagt Jonathan Hoefler auf 20 Millionen US-Dollar.
Sie galten als das Dreamteam des Typedesigns, als Garant für hochqualitative Schriften. Sogar US-Präsident Barack Obama ließ sich für seinen zweiten Wahlkampf eine Schrift von den beiden New Yorkern zeichnen. Jetzt ging die langjährige Typo-Ehe Knall auf Fall auseinander, Tobias Frere-Jones soll laut verschiedener amerikanischer Medien Jonathan Hoefler auf 20 Millionen Dollar verklagt haben.
Der Grund: als Tobias Frere-Jones 1999 in Jonathan Hoeflers Foundry eintrat, habe dieser ihm eine Beteiligung von 50 Prozent am Unternehmen versprochen. Zur Übertragung dieser Anteile sei es aber nie gekommen. Vor kurzem habe Jonathan Hoefler nun 50 Prozent der Firma auf seine Frau überschrieben. Das war wahrscheinlich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Daneben wird es in der juristischen Auseinandersetzung auch um die Rechte an den Schriften gehen. Nicht nur, dass Tobias Frere-Jones einige Fonts mit in die Ehe brachte, glaubt man ihm, war er es auch, der die überwiegende Anzahl an Schriften gestaltet hat, Jonathan Hoefler sei mehr für den geschäftlichen Part zuständig gewesen.
Auf der Webseite von Hoefler & Frere-Jones, die künftig als Hoefler & Co. firmieren wird, findet sich seit heute morgen eine Pressemitteilung, die lapidar erklärt, der Angestellte (!) Tobias Frere-Jones habe das Unternehmen letzte Woche leider verlassen. Jonathan Hoefler weist alle Vorwürfe von Tobias Frere-Jones zurück.
Mehr Infos und ein PDF der Klageschrift findet man hier.
Wie auch immer der Rechtsstreit ausgeht, für alle Freunde guter Typografie ist das Scheitern dieser Ehe auf jeden Fall ein Verlust.
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