»Bright!«: Typografie, Schrift und Kunst
D
er Band »Bright!« führt in großartiger Vielfalt durch »Typografie zwischen Illustration und Kunst«.
Von wegen Schriftkunst ist anonym, wie Kurt Weidemann es einst postulierte. Natürlich folgen viele Gestalter bis heute diesem Credo – aber neben der unglaublichen Auswahl an Schriften hat sich immer auch Typografie abseits von Gattungen gebildet, wurde selbst zum Bild, ihrer selbst willen als Stilmittel eingesetzt und Teil der Kunst – und das auf unterschiedlichste Weise.
Gespiegelt, zersägt, geschreddert, in feinster Manier aufgemalt, in strahlendem Neon, mattem Beton, als Phantasieraum, der Bilder evoziert oder blinkendes Manifest, das nur noch wenig Fragen offen lässt oder eher abwesend wie Brigitte Kowanz’ »Morse Alphabet« ziehen Schrift und Typografie sich durch die Kunst. Der Band »Bright!« zeigt das auf über 400 Seiten und deckt in Essays und Gesprächen Hintergründe auf.
Die große und wunderbare Tracey Emin, die 1999 mit den aufgestickten Namen ihrer Liebhaber auf »My Bed« den Turner Prize gewann und weltberühmt wurde, gibt ebenso Auskunft wie Tobias Rehberger, Marc Bijl und Lawrence Weiner.
Und wenn man die spannenden Gespräche gelesen hat, die sich auf unterschiedlichste Weise um Schrift, Kunst und Typografie drehen, kann man sich anschließend durch Hunderte von Arbeiten blättern.
Die Auswahl der Künstler reicht dabei von Klassikern wie Barbara Kruger, Ed Ruscha und Gilbert & George über die Filmemacherin und Allrounderin Miranda July, Elmgreen & Dragset zu Paul Snowden, Stefan Sagmeister und Ebon Heath.
Die Idee zu »Bright!« hatten Lars Harmsen und Ralf Daab, das Konzept stammt von Magma Brand Design, editiert haben es Slanted c/o Magma Brand Design und der Kreativdirektor ist Lars Harmsen.
Bright! Typography between Illustration and Art, Daab Media, 424 Seiten, Englisch, ISBN 394259723, 65 Euro
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