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Auf Mies van der Rohes Spuren

Die Stuttgarter Weißenhofsiedlung lieferte Inspiration für eine neue Schrift von Stefanie Schwarz und Dirk Wachowiak.

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Der Auftrag kam von ganz weit weg: Satya Rajpurohit von der Indian Type Foundry fragte bei den beiden Stuttgarter Designern an. Die Schriftbibliothek, die sowohl Fonts mit indischen, als auch lateinischen Schriftzeichen im Angebot hat, sollte um einen Entwurf aus Deutschland erweitert werden. Das Briefing verlangte nach einer lateinischen Grotesk-Schrift mit konstruiertem Charakter, was Stefanie Schwarz und Dirk Wachowiak sofort auf die Idee brachte die Weißenhofsiedlung zum Thema zu machen. Ihr Konzeptvorschlag wurde in Indien auf Anhieb angenommen und so machten sich die beiden an die Ausarbeitung der einzelnen Buchstabenformen.

Zwar sollte die Schrift eine neutrale Anmutung haben, ein paar kleine Eigenheiten sollte sie aber trotzdem bekommen: So unterstreicht der nach oben strebende Abstrich des kleinen g zwar die Idee des klaren Formenvokabulars, bricht jedoch mit der verbreiteten Konvention, diesen mehr oder weniger stark nach rechts deuten zu lassen. Oder durch die Verdichtung der Strichstärke des Kleinbuchstabens t und der Ziffer 1 beim Zusammentreffen von vertikaler und horizontaler Linie, heben sich diese vom Grauwert der übrigen Zeichen ab und setzten so einen leichten Akzent anstatt sich allzu gleichmäßig unterzuordnen.

Die fertige Schriftfamilie enthält die vier Schnitte Light, Regular, Medium und Bold plus die passenden Kursiven.

Kaufen kann man sie zum Beispiel bei Myfonts, die komplette Familie kostet etwa 170 Euro.

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Produkt: Download PAGE - Variable Fonts
Download PAGE - Variable Fonts
Was können Variable Fonts und wem nützen die OpenType-Schriften?

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