Der erste Entwurf der Web Sustainability Guidelines (WSG) steht und bildet den Grundstein für einen neuen nachhaltigen W3C-Standard
Die Sustainable Web Design Community Group des W3C hat jüngst ein Dokument veröffentlicht, das Designer:innen bei der Erstellung nachhaltigerer Websites unterstützen soll. Es behandelt die unterschiedlichen Aspekte von Entwicklung und Hosting über UX/UI-Design bis hin zum Produktmanagement.
»Mit dem Internet verursachen wir bekanntlich eine große Menge Kohlenstoffemissionen – circa 4 Prozent aller globalen Emissionen. Eine einzige Website mit beispielsweise 2 Millionen Besuchern pro Monat kann leicht 10 Tonnen CO2 ausstoßen – pro Monat«, erklärt Thorsten Jonas, Founder des Sustainable UX Networks und Mitglied der 15-köpfigen, von Tim Frick (Autor von “Designing for Sustainability) ins Leben gerufenen Gruppe.
In den Sustainability Leitlinien geben die Kreativen wertvolle Tipps, wie man Websites effizienter und nachhaltiger gestalten kann – client- und serverseitig – um die Kohlenstoffemissionen durchschnittlich zu halbieren. An der Spitze stehen sechs Prinzipien, die die Grundlage für Web Sustainability bilden: Websites sollen sauber, effizient, offen, ehrlich, regenerativ und widerstandsfähig gebaut sein.
Sustainable User-Experience-Design
Im Abschnitt 2 der Guidelines dreht sich alles um UX Design und einen nachhaltig angelegten Designprozess. Angefangen bei der Systemanalyse und User Research über Optimierung von Medieninhalten bis hin zur Value- und Usability Testing führen die Guidelines Designer:innen mit vielen praktischen Vorlagen durch die einzelnen Schritte.
So finden sich etwa Guides für User Interviews, Website Wireframes, Brainstorming Frameworks oder Code-Snippets für das umweltschonende Lazy Loading. Aber auch für Developer:innen bieten die Guidelines eine gute Orientierung, die Struktur und die wichtigsten Regeln nahelegt.
Sustainable Web Development
Das sind beispielsweise so einfache Dinge wie die Vermeidung von Code-Redundaz, der richtige Gebrauch von Metadaten oder eher grundlegende Ansätze wie Mobile first. Tatsächlich ist es sinnvoll zunächst sicherzustellen, dass eine Website oder App auf einem mobilen Gerät gut funktioniert, und sie erst dann für größere Display zu erweitern.
Die Guidelines sind zwar noch kein offizieller Standard des W3C, wurden aber mit genau diesem Ziel und in Abstimmung mit dem Konsortium verfasst.
»Das ist natürlich keine Garantie. Aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Dieser Draft wird heute im Rahmen der jährlichen Technical Plenary and Advisory Konferenz des W3C vorgestellt. Wir sind also im Prozess«, berichtet Jonas.
Da die Web Sustainable Guidlines auf Prinzipien und Vorgaben des W3C zu Usability und Sustainanbility beruhen, ist es allemal ratsam, sie sich anzuschauen. Wer sie dann im Designprozess beherzigt, wird zukünftig vielleicht noch kein klimaneutrales, aber sicher ein weniger umweltschädliches Produkt entwickeln.
Hallo Sascha,
es gibt einen Hinweis zur CCS-Präferenzabfrage, um den User selbst bestimmen zu lassen, ob er dark- oder light-mode nutzen möchte. Ob Farben mehr oder weniger Energie verbrauchen, liegt an der Monitortechnologie: OLED spart im Dunkelmodus, LED braucht mehr Strom, um Schwarz darzustellen. Der Helligkeitswert des Gerätes selbst ist hier relevanter.
Sascha Wintjes schreibt
Gibts auch eine Energieeffiziente Colour Palette dazu? Fressen Pastellfarben weniger Energie als Signalfarben?
Hallo Sascha,
es gibt einen Hinweis zur CCS-Präferenzabfrage, um den User selbst bestimmen zu lassen, ob er dark- oder light-mode nutzen möchte. Ob Farben mehr oder weniger Energie verbrauchen, liegt an der Monitortechnologie: OLED spart im Dunkelmodus, LED braucht mehr Strom, um Schwarz darzustellen. Der Helligkeitswert des Gerätes selbst ist hier relevanter.
Gibts auch eine Energieeffiziente Colour Palette dazu? Fressen Pastellfarben weniger Energie als Signalfarben?