Getty klagt, Shutterstock bietet eigene Tools: Die Bildagenturen definieren ihren Umgang mit den umstrittenen KI-Bildern. Wir geben einen Überblick.
Scheinbar endloses Potenzial und genauso viele Fallstricke: KI-generierter Content ist hart umstritten, vor allem weil durch das Training der Text-zu-Bild-KIs mit bestehenden Artworks und Fotos oft Urheberrechte verletzt werden. Die Stock-Anbieter reagieren unterschiedlich und in rasantem Tempo – Während Getty mittlerweile Klage gegen Stability AI eingelegt hat, stellt Shutterstock nun eine eigene Plattform mit KI-Tools vor.
Creative AI Tools auf Getty Images
Im September verbannte Getty Images KI-generierten Content von der eigenen Plattform, Ende Oktober kündigte die Bildagentur schließlich doch eine Kooperation mit Bria, einem KI-Entwickler aus Tel Aviv an.
Im Januar 2022 legte Getty dann Klage gegen Stability AI, die Firma hinter Stable Diffusion ein, die unrechtmäßig Getty Bilddaten zum Training der KI verwendet haben soll, und so Urheberrechte von Kreativen und Creators schädigt. Bisher gibt es im Prozess noch keine Äußerung von Stability AI, aber wir halten euch auf dem Laufenden und holen Beratung von Kreativen und einer Rechtsanwältin ein.
Bild: Getty Images
Creative Flow Shutterstock
Shutterstock arbeitete von Anfang an mit KI-Firmen wir OpenAI und den KI-Entwicklern von DALL·E zusammen und stellte 2021 Bilddaten für das Training der Kiste zur Verfügung.
Jetzt hat die Bildagentur ihr eigenes KI-Tool »Creative Flow« herausgebracht, mit dem eingeloggte Nutzer:innen selbst Bilder auf Basis von Shutterstock-Material erzeugen können. Die Künstler:innen deren Bilder in der Generierung verwendet werden, sollen an den Einnahmen durch ein besonderes Lizensierungsmodell beteiligt werden.
Adobe Stock zieht nach
Adobe Stock verzichtet zumindest bis jetzt auf eine Kooperation oder Integration von AI-Features auf der eigenen Seite. Stattdessen kündigte der Anbieter ein neues Regelwerk für den Umgang mit KI-generierten Bilddaten an.
In Zukunft darf KI-Content genauso eingereicht werden, wie reguläre Bilddaten. Allerdings kommen neben bestehenden Richtlinien – wie etwa ein Model-Release bei Portraits oder eine bestimmte Bild-ID zur Nachverfolgung – weitere Anforderungen hinzu.
KI-generierte Bilder dürfen beispielsweise keinen realen Personen und Orten ähneln, oder aus Prompts entstanden sein, die deren Namen nennen, außer man erhält die Rechte über einen entsprechenden Release. Sie sind in Zukunft unter dem Stichwort »Illustration« einzureichen, müssen aber klar gekennzeichnet und mit einem entsprechenden KI-Tag versehen werden, sowie Schlüsselworte des Prompts im Titel enthalten.
Adobe erkennt durch diese Neuerung die Potenziale KI-generierter Bilder an und stellt sich der Verantwortung, die Urheberrechtsfrage zu klären mit eigenen Mitteln. So sollen Investitionen in Technologien wie beispielsweise Adobes CAI Initiative zur Bildauthentifizierung dazu beitragen, KI-generierten Content für Nutzer:innen transparent und für Urheber lukrativ zu machen.