Seit Marcel Tobien und Niclas Bauermeister letzte Woche LabKit für Figma und FigJam veröffentlichten, wurde das Toolkit tausendfach geladen.
Seit dem Start am Dienstag letzter Woche haben sich zum aktuellen Zeitpunkt über 2100 Personen das neue LabKit in Figma dupliziert, um es selbst auszuprobieren. Wir sprachen mit den beiden Interaction-Designern, die ihrem Herzensprojekt im vergangenen Jahr jede freie Minute gewidmet haben und nun für ihren Fleiß belohnt werden.
»LabKit ist eines der ersten drei Projekte weltweit, das dank des Figma Creators Fund der Community kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann«, erklärt Niclas Bauermeister.
Die beiden Interaction-Designer haben über ein Jahr lang an den zahlreichen, detaillierten Assets im LabKit gearbeitet und hätten das umfangreiche Produkt sonst als Bezahlversion in der Figma-Community angeboten.
»Das wollten wir gerne vermeiden. Man musste bis vor kurzem einen Drittanbieter einbinden und Dateien dann nach Bezahlung verschicken. Wir wollten viel mehr, dass sich LabKit möglichst gut verteilt und vielen Menschen einen echten Nutzen bringt«, erklärt Marcel Tobien.
Gestaltete Räume statt Whiteboards
Die Idee entstand noch während der Corona-Zeit, als Workshops und Meetings in den üblichen langweiligen Online-Umgebungen stattfanden. »Whiteboards, auf denen man vor lauter Weiß nicht weiß, wo man sich befindet«, scherzt Niclas Bauermeister und ergänzt:
»Wir wollten etwas entwicklen, dass automatisch für Orientierung sorgt und einzigartige digitale Workshop Experiences möglich macht.«
Das Duo begann damit, räumliche Umgebungen in Figma zu erstellen, in denen sich Workshop-Teilnehmer an gelernten Settings orientieren können. So lässt sich ein Meeting in verschiedene Räume einteilen, die jeweils ein anderes im RL gelerntes Setting widerspiegeln.
Jeder Raum ein Agendapunkt
»Man könnte eine Küche bauen, in der Teilnehmer zum Kennenlernen erst einmal eine ganz individuelle Pizza konfigurieren können. Dann einen weiteren Raum mit Whiteboards und typischen Workshop-Materialien für das Meeting und einen dritten Raum, um die entwickelten Ideen auf einer Bühne zu präsentieren«, so Tobien. Ebenfalls könnte man es einsetzen, um Messestände oder Eventräume zu planen.
Dabei lassen sich die Assets im LabKit in hohem Maße anpassen, was gleichermaßen für eine emotionale Experience sorgt. »Komponenten wie Bücher, Vinyls oder Gamecases waren uns dabei sehr wichtig – hier lassen sich individuelle Cover und direkte Verlinkungen einbinden, aber auch Kaffeetassen oder Aufsteller kann man einfach mit seiner Brand vervollständigen«, erklärt Bauermeister.
LabCat und Catintosh
Gerade für weniger technikaffine Menschen ist das LabKit eine schöne visuelle Brücke, die so manchen Workshop auflockern dürfte. »Statt eines abstrakten Whiteboards, hat man hier das gelernte Konzept eines Raums mit verschiedenen Einrichtungsgegenständen, dessen Nutzung vor allem Spaß machen soll«, erklärt Tobien.
So launchten Tobien und Bauermeister über die neue Marketplace-Komponente in den Figma-Creator Tools neben LabKit ein ergänzendes, sehr spielerisches aber kostenpflichtiges (12 USD) Produkt – die LabCat. Diese variantenreiche digitale Katze passt perfekt in den LabKit-Kontext und erobert wahrscheinlich sogar im grumpy mood die Herzen aller Workshop-Teilnehmer.
Marcel Tobien und Niclas Bauermeister sind als Lead Designer für Design Systeme bei der Porschetochter MHP tätig. Unter anderem waren sie am VW-Design System beteiligt, über das wir vor rund drei Jahren in PAGE 01.2020 berichtet haben.
Kreative fürs Klima ++ CD/CI: Bildsprachen für Zukunftsgewandtheit ++ Designstudium: Neue Studiengänge ++ RGB-Druck ++ Equipment-Ratgeber: Mobile Work ++ Geschlechterklischees ++ VW-Designsystem ++ Social-Media-Werbung ++ VR-Headsets im Test
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