m 21. Dezember diesen Jahres soll wieder mal Schluss sein mit dieser unseren Welt. Das Büchlein »Les Fins du Monde« macht Mut: Den Großteil der 350 Weltuntergangsvorhersagen haben wir schon überstanden.
Schon 2800 vor Christus verkündete eine Inschrift auf einer assyirischen Tontafel, dass unsere Erde bald verfallen wird und es keinen Ausweg mehr gibt – das ist das erste einer langen Reihe religiöser und weltlicher Weltuntergangs-Szenarien. Das letzte haben wir offenbar am 31. Dezember unbeschadet überstanden (vorhegesagt von Solara Antara Amaa-ra). Der endgültige Exodus blüht uns wohl in rund 5 Milliarden Jahren – dann sollen alle Brennstoffvorräte der Sonne aufgebraucht sein. Sie wird sich dann zu einem roten Riesen ausdehnen und dabei die Erde verschlingen.
In »Les Fins du Monde« hat Kerstin Schimandl rund 350 solcher Weltuntergangsvorhersagen gesammelt. Das kleine Büchlein (8,5 mal 13,5 cm groß, 4,5 cm dick) soll als kleiner Hoffnungsmacher dienen – immerhin haben wir die meisten Endzeitdaten schon hinter uns. Jede Doppelseite zeigt ein vorhergesagtes Datum und einen kleinen Informationstext dazu. Die Gestaltung ist klar, puristisch und reduziert. Schimandl distanziert sich damit bewusst von gängigen Weltuntergangsszenarien – apokalyptische Explosionen, plakative Bilder und grelle Farben. Das Buch erinnert vielmehr an die Ästhetik von Gedichtbänden.
Und der französische Titel? Ganz einfach: »Französisch ist die einzige Sprache, in der das Wort Weltuntergänge eher klingt wie der Titel eines Sinfonie oder eines Jules Verne Buches«, erklärt die Gestalterin.
»Les Fins du Monde« entstand im Rahmen von Schimandls Diplomarbeit an der Fachhochschule Mainz im Studiengang Kommunikationsdesign. 2012 schaffte es das Buch auf die Shortlist des Förderpeises für junge Buchgestaltung von der Stiftung Buchkunst. Käuflich zu erwerben ist das Buch beim Hermann Schmidt Verlag für 25 Euro.
Ein nettes Weihnachtsgeschenk – vorausgesetzt, die Welt geht nicht am 21. Dezember unter.