Im Museo Franz Mayer in Mexico City sind die Wettbewerbsplakate des 17. Bienal Internacional Del Cartel zu sehen. Das Ambiente dort ist einfach toll und auch, dass der Gewinner aus Berlin kommt. Wir waren vor Ort.
In der Mitte des Innenhofs des Museo Franz Mayer plätschert ein Springbrunnen, in den Bäumen sitzen Vögel und singen – und in den Säulengängen des ehemaligen Hospitals, das einst die Armen von Mexico City versorgt hat, findet die 17. Bienal Internacional Del Cartel de México statt.
Das ist ein internationaler Plakat-Wettbewerb, der bereits 1990 ins Leben gerufen wurde.
Der diesjährigen Jury saß der Grafikdesigner Götz Gramlich von gggrafik design aus Heidelberg als Präsident vor, und unter seiner Führung entschieden in einer achtköpfigen Kommission unter anderem die polnische Grafikdesignerin Elzbieta Chojna, Angelina Lippert, Chefkuratorin des Poster House in New York und der mexikanisch-amerikanischer Designer und Professor Josè Luis Ortiz, der schon für die Fußballweltmeisterschaft 1970 in Mexiko gestaltet hat und heute an der School of Visual Arts in New York unterrichtet, über die Gewinner.
Etwas mehr als 400 Plakate sind über die zwei Etagen des Museums verteilt, das die Sammlung des deutschstämmigen Börsenmaklers Franz Mayer (1882-1975) zeigt, der zeitlebens Kunst, Möbel, Keramik und Textilien sammelte.
Über die Kollektion von hinaus gibt es regelmäßig Sonderausstellungen. Gerade ist Stefan Sagmeisters Schau »Beautiful Numbers« zu sehen und im Shop auch seine Modekollektion Sagmeister – und noch bis zum 5. Februar 2023 in den Säulengängen die 412 Finalistenplakate des 17BICM, einem der ältesten Plakatwettbewerbe weltweit und der erste seiner Art auf dem amerikanischen Kontinent.
Mehr als 5700 Beiträge aus 72 Ländern gingen in diesem Jahr bei dem Wettbewerb ein. 412 wurden als Finalisten ausgewählt – und das Plakat zu Shakespears »Der Widerspenstigen Zähmung« im Staatstheater Mainz, das von Neue Gestaltung aus Berlin stammt, wurde dabei mit dem ersten Preis der 17BICM ausgezeichnet.
Eng an eng und doch ganz luftig, hängen die Finalistenplakate in den Säulengängen. Man kann an ihnen vorbei flanieren, sie umgeben einen auf der Café-Terrasse und im Garten. Auch die Perspektive auf sie kann man immer wechseln und es macht großen Spaß, sie alle nach und nach zu entdecken. Entsprechend groß ist auch der Andrang.
Hier ein kleiner Eindruck – und wer die Plakate, die in der Hauptkategorie der Bienal aus der Kultur stammen, einzeln sehen möchte, kann das auf der Wettbewerbswebsite tun.