Tolles neues Magazin: The Weekender
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agazin für Einblicke und Ausflüge nennt »The Weekender« sich – und führt zu Wohn-Orten um die Welt.
Geposed wird nicht in The Weekender. Auch keine Wand nachgestrichen oder das Regal verrückt. Auf 100 Seiten stellt das Magazin Menschen und ihr Zuhause in Bildern und Texten vor, lässt das Pariser Grafikdesign-Duo Vier5 davon erzählen, warum man keinesfalls innerhalb einer Stadt umziehen sollte, weil es a) viel zu anstrengend ist und b) es sieben Jahre braucht, bis eine Wohnung wirklich so aussieht wie sie aussehen soll – und zeigt ihr wunderbar eigensinnig eingerichtetes Bauernhaus in Hohenlohe, Baden Württemberg. Oder der Weg des Weekenders führt in das Schloss von Martin Schlechtriem, das sie bei der TV-Trash-Sendung Promi-Dinner entdeckten, die Reise zu Radfahrern nach Südafrika, in das Studio der Illustratorin Sarah Illenberger oder zu Jugendlichen nach Ostgrönland.
Es geht um Wohnen und um Arbeiten, Lebensgefühl und Laissez-faire, ein bisschen wie in den blogs The Selby oder Freunde von Freunden, aber mit weitem Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. Gestaltet wurde der von Christian Schneider, unaufgeregt, mit buntem Papier und sehr sehr schön.
Hier gibt er Auskunft über Entwicklung und Stil, über Vorbilder, Schriften und Vorlieben:
entstehung glücklicherweise hatten wir ein jahr vorlaufzeit für die gestaltung und konzeption des magazins, da wir an keinen veröffentlichungstermin gebunden waren. in dieser zeit konnten wir anfangen, geschichten zu sammeln und mit diesen probeweise nach und nach die gestaltung festzulegen. für uns war von anfang an klar, dass wir ein heft machen wollten, das von seinen bildern und geschichten lebt und weniger von gestalterischen trends. natürlich gibt es auch aktuelle einflüsse, die gestaltung sollte aber klassisch werden. als vorbild und inspiration dienten dafür u.a. reisemagazine bzw. andere magazine von 1950 bis 1980, aus denen auch manche details stammen.
schriften bei den schriften haben wir auch klassiker ausgesucht: die bodoni- und die gill-familie. wir haben viele andere möglichkeiten ausprobiert, bis wir uns dafür entschieden haben. wir waren dann sehr froh, das ergebnis gedruckt zu sehen, denn selbst in ausdrucken und proofs ist es schwer zu erkennen, wie die schriften im original wirken. CASUAL FRIDAY setzt sich mit einer anderen schrift vom rest des magazins ab. wir werden aber bestimmt in zukunft auch schriften austauschen oder neue mit hinzunehmen …
gestaltung … denn das schöne an der magazingestaltung ist, dass mit jeder weiteren ausgabe neue visuelle ideen entwickelt und sachen, die nicht so gut funktionierten, verbessert werden können. außerdem wird es jetzt spannend, da wieder viele neue bilder und textformen hinzukommen, für die wir eine gestaltung finden müssen. z.b. neue rubriken oder keinteiligere geschichten. bis zur nächsten ausgabe wird die bestehende gestaltung also noch einmal ordentlich durchgemixt, aber mit hohem wiedererkennungswert. wie schon erwähnt, lebt das heft von den bildern und geschichten, weshalb wir viel mit großflächigen bildern gearbeitet haben. dadurch war es oft wichtig über freie flächen (»weißraum«) einen kontrast zu schaffen.
papier bei dem papier haben wir uns für ein mattes, offenes papier entschieden, das ein wenig dunkler ist und nicht so blendet. es wurde schon kritisiert, dass dadurch den bildern teilweise die brillanz fehlt. wir haben es aber bewusst gewählt, um so eine atmosphäre zu schaffen, die den unaufgeregten porträts der menschen und themen zugute kommen soll. das farbige papier ist ja in wirklichkeit eingefärbtes papier. einmal wird es eingesetzt, um mit CASUAL FRIDAY ein »heft im heft« zu erschaffen (hier gab es auch schon die idee für ein supplement), bei dem vier5 artikel, um den schönen s/w-bildern eine besondere stimmung zu verleihen.
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