
Portfolio Design: Tipps und Tools
Ein aussagekräftiges und auffindbares Portfolio zu gestalten stellt für viele Kreative eine hohe Hürde dar. Wir sagen, worauf es bei der Präsentation der eigenen Arbeit ankommt und was Art Buyer und Agenturkunden überzeugt. Außerdem geben wir Tipps, wie sich Case Studies effizient neben dem Tagesgeschäft erstellen lassen
Template oder eigenes Webdesign?
Es gibt heute zig Tools und WordPress-Templates, mit denen sich wunderbare Portfolio-Sites auch ohne Programmierkenntnisse realisieren lassen. In der Regel sind sie responsiv, bieten eine eigene URL, Social-Media-Integration und lassen sich gestalterisch bis zu einem gewissen Grad individualisieren. Tipp: Wer zunächst ein Layoutkonzept für die eigene Webseite erstellt, kann leichter herausfinden, welches Tool zum Stil der präsentierten Arbeiten passt.
Was man alles auf der Portfolio-Site zeigt, muss jeder selbst entscheiden, generell aber gilt Qualität vor Quantität. Die wenigsten Kunden wollen sich durch Hunderte Artworks klicken, sondern eine handverlesene Auswahl sehen, die überzeugend repräsentiert, wofür der Gestalter steht. Nicht zu vernachlässigen sind ein paar persönliche Infos zum Gründer, zum Team, zur Ausrichtung und zur eigenen Haltung. Gerne mit netten Porträtfotos versehen. Damit die ganze Mühe nicht umsonst ist und die Website auch gefunden wird, ist eine gewisse SEO-Optimierung unabdingbar. Das ist gar nicht so schwer, wie es vielleicht klingt. SEO-Tipps für Anfänger finden sich hier.
Case Study gleich mitdenken
Sie sind das Herzstück einer Portfolio-Site: Case Studies zeigen detailliert Aufgabenstellung und Lösungsweg eines Projekts. Leider rauben sie viel Zeit. Doch lässt sich der Aufwand im Rahmen halten, wenn man sie von Beginn des Projekts an mit einplant und Zwischenschritte laufend festhält. Die Kölner Branding- und Digitalagentur young and hyperactive ist Profi in Sachen Case Studies und erklärt, wie sich diese einigermaßen effizient realisieren lassen.
Ein Case-Study-Stolperstein sind die verwendeten Bilder, Kreative müssen sich unbedingt absichern, ob sie sie überhaupt zeigen dürfen. Einige Agenturen schreiben gleich in ihre AGB, dass sie Entwürfe zum Zweck der Eigenwerbung nutzen können. Trotzdem ist es ein Zeichen des Respekts, dies noch einmal persönlich mit dem Kunden zu besprechen. Die Designagentur Strichpunkt regelt Freigaben nicht über AGB oder Projektverträge, sondern spricht immer direkt und individuell mit dem jeweiligen Auftraggeber. »Das Projekt ist gemeinsam entstanden, daher wollen wir auch gemeinsam darüber kommunizieren – die Meinung unserer Kunden ist uns da sehr wichtig«, sagt Julia Wissler, Communications Manager bei Strichpunkt.
Bosch erlaubt Kreativen in der Regel, Bilder des Projekts auf der Website zu zeigen, vorausgesetzt, das Unternehmen wird als Auftraggeber genannt. »Es kommt auch vor, dass wir Dinge veröffentlicht sehen, die im Rahmen eines Pitches oder einer sehr frühen Phase eines Projekts entstanden sind, in dieser Form aber nie realisiert wurden«, berichtet Gregor Schilling. »Das sehen wir nicht gerne, vor allem, wenn es nicht entsprechend gekennzeichnet ist. Denn es entsteht der Eindruck, das Gezeigte würde so auch wirklich von Bosch genutzt.«
Nach dem Portfolio ist vor dem Portfolio
An einem digitalen Portfolio geht kein Weg vorbei, eine gedruckte Variante kann als Extra gerne dazukommen. Kerstin Mende freut sich immer, wenn Fotografen beim persönlichen Vorstellungstermin neben einer digitalen Präsentation auch eine analoge dabeihaben. »Nicht nur, weil ich jeden Tag so viele Fotos auf dem Bildschirm anschaue. An einer gedruckten Mappe kann ich schnell viel erkennen. An der Anordnung der Fotos zum Beispiel, ob derjenige ein Gefühl für Dramaturgie hat und ob das Verhältnis zwischen Auftrags- und freien Arbeiten stimmt.« Gedrucktes bleibt oft auf dem Schreibtisch des Empfängers liegen, zumal wenn zur Ästhetik noch Inhalt kommt. Typedesigner Henning Skibbe veröffentlichte zum Erscheinen der New Sans in seiner Foundry Character Type beispielsweise ein »Specimag«, das zu gleichen Teilen Typomagazin und Schriftmuster ist.
Wer es geschafft hat, ein aussagekräftiges und auffindbares Portfolio zu veröffentlichen, darf sich verdientermaßen zurücklehnen. Allerdings nur kurz. Denn Portfolios wollen gepflegt werden, und zwar dauerhaft. Ein völlig veraltetes fanden all unsere Gesprächspartner fast schlimmer als ein nicht vorhandenes. Es ist übrigens keine Schande, sich Hilfe zu holen. Von einem befreundeten Gestalter, Grafiker, Developer oder SEO-Fachmann. Routinen können zudem helfen, das Portfolio aktuell zu halten, indem man etwa einen Tag im Monat für die Pflege reserviert. Andere Kreative setzen sich lieber nur zweimal im Jahr daran, dafür dann eine ganze Woche. Welche Strategie auch immer, man sollte feste Zeiten planen, sie gleich in den Kalender eintragen und wie einen ganz normalen Job behandeln. Künftig heißt es bei dem ein oder anderen dann vielleicht im Wechsel Fridays for Future und Fridays for Portfolio.

Pflege des Agentur-Portfolios: Gut organisiert
Um bei der riesigen Menge an Projekten von Pentagram den Überblick zu behalten, koordiniert vor allem das New Yorker Büro die Pflege des Agentur-Portfolios
24 Partner, 35 Associates, rund 200 Mitarbeiter und Büros in New York, London, Austin und Berlin. Bei Pentagram kommt einiges an Material für ein Portfolio zusammen. Tatsächlich ist die Agentur ein Vorbild in Sachen Portfolio-Website, vertiefende Case Studies und Social-Media-Kommunikation via Instagram – und das natürlich immer ganz aktuell. Möglich wird das durch gute Organisation und die nötige Manpower. Jedes der vier Büros ist selbst für die Dokumentation seiner Projekte verantwortlich, die Texte steuern die jeweiligen Communications-Verantwortlichen bei.
Bis 2017 haben wir unsere Website inhouse gestaltet und gepflegt. Irgendwann stellten wir fest, dass uns diese Arbeit über den Kopf wächst und wir auch gar nicht den nötigen Abstand für ein objektives und ausgewogenes Design haben.
Und so holten sie die Digitalagentur Area 17 ins Boot, die mit dem selbst entwickelten CMS Twill die Pentagram-Website seit 2017 managt.
Die Dokumentation eines Projekts beginnt bei Pentagram, noch während daran gearbeitet wird. Die jeweiligen Designer planen, wie es sich am besten präsentieren lässt, machen Fotos und stellen Animationen zusammen. »Bei uns wird ein Projekt nicht als abgeschlossen betrachtet, bevor es nicht in den Social Media gepostet und die Case Study auf unserer Seite ist«, so Kurt Koepfle. Instagram ist dabei der Kanal, auf dem die meisten Menschen zuerst mit den Arbeiten der Agentur in Berührung kommen. Das Communications-Team bereitet die Posts vor, in einem Onlinekalender koordinieren die Mitarbeiter den Zeitplan. »Instagram ist wichtig, weil es einen impressionistischen, schnellen Blick für all diejenigen bietet, die nicht das Interesse oder die Zeit haben, eine Case Study auf unserer Website zu lesen«, sagt Pentagram-Partnerin Natasha Jen.
Wie viele Stunden verbringt Kurt Koepfle mit der Portfolio-Pflege? »Das ist schwer zu sagen. Die technischen Gespräche mit Area 17 und das Uploaden der Inhalte brauchen nicht viel Zeit. Aber die Content-Erstellung macht einen Großteil unseres Jobs als Communications-Team aus.« Etwa 80 Prozent seiner Arbeitszeit und die seiner Amtskollegin Caroline Roberts im Londoner Büro sowie 50 Prozent eines Assistenten in seinem Team schätzt Koepfle. Gut, dass sie die Inhalte vielfältig weiterverwenden: für Awardeinreichungen, Pressemitteilungen oder Akquise. Und wer sieht, was für tolle Kunden Pentagram hat und wie oft über die Agentur in der Presse berichtet wird, weiß: Der Aufwand lohnt sich.

Portfolio von Illusatratorin: Gestaltungskonzept, das den Arbeiten gerecht wird
Die Illustratorin Anita Allemann möchte, dass ihre Webseite nicht nur informiert, sondern auch Spaß macht
Eine als GIF animierte Illustration und die Möglichkeit, das Portfolio als PDF herunterzuladen. So sah die Website von Anita Allemann lange Zeit aus. Zufrieden war die in Berlin lebende Gestalterin aus der Schweiz damit nicht. Vor drei Jahren hatte sie ihren Job als Artdirektorin bei der Züricher Agentur Raffinerie gekündigt, um sich als Freelancerin mehr auf Illustration konzentrieren zu können. Ein Auftragsloch im Sommer 2018 gab schließlich den Anstoß, sich endlich um ihre Portfolio-Site zu kümmern. »Erst hatte ich an ein Baukastensystem wie Squarespace gedacht, stellte aber schnell fest, dass das mit den verschiedenen Stilen meiner Arbeiten nicht gut harmonierte«, berichtet die 40-Jährige.
Der Zufall half. In dem Studio, in dem sie einen Schreibtisch gemietet hat, sitzt ihr der junge Designer Johannes Schmoll gegenüber, der auch programmiert. Er bot Anita Allemann an, eine Website für sie zu entwickeln. Also entwarf sie ein Gestaltungskonzept, das ihren Illustrationen gerecht wird, indem zum Beispiel detaillierte Arbeiten groß, plakative kleiner gezeigt werden können. Ihr animiertes Porträt, das schon mal die Zunge rausstreckt, sorgt ebenso für Spaß wie der gezeichnete Lebenslauf. Die erklärenden Texte zu den Projekten hielt sie absichtlich kurz: »Wenn ich die Illustration erst lang und breit erklären muss, funktioniert die Bildidee nicht.«

Instagram ist besonders für Illustratoren ein wichtiger Kanal, um auf sich aufmerksam zu machen. »Das hat mir auch schon einige Anfragen potenzieller Kunden beschert«, so die Gestalterin. »Auf Instagram geht es darum, die Leute auf dem Laufenden zu halten und ruhig auch mal etwas Unfertiges wie Skizzen zu zeigen.« Mit der regelmäßigen Bestückung ihres Accounts alle ein, zwei Wochen ist sie ganz gut gefordert. Deshalb hat sie bislang auch noch kein Portfolio auf Behance. Eine neue Routine wird aber künftig helfen, vielleicht noch mehr Kanäle zu bestücken:
Sobald ich die reingezeichnete Illu habe, bereite ich gleich das Format für Instagram und für die Website vor und lege die Bilder entsprechend ab. Das gehört quasi zum Abschluss eines Projekts dazu, unabhängig davon, wann ich es poste.
Vor Kurzem hat Anita Allemann ihr Portfolio um eine gedruckte Selbstdarstellung in Faltblattform erweitert: »Bisher habe ich mein Portfolio-PDF per Mail verschickt. Ausgewählte Magazine und Agenturen, für die ich gerne mal arbeiten würde, erhalten nun per Post auch das Faltblatt.« Gute Idee, denn was gefällt, bleibt auf dem Schreibtisch liegen und bringt seinen Gestalter immer wieder in Erinnerung.



Minimalistisch: So sieht man mein Spektrum und meinen Stil
Um ihr Online-Portfolio zum Laufen zu bringen, musste Designerin Lisa Fleck über ihren perfektionistischen Schatten springen
Fast acht Jahre arbeitete Lisa Fleck bei der renommierten Agentur Stockholm Design Lab, vor gut zwei Jahren kehrte sie in ihre Heimat Österreich zurück. Die ursprüngliche Idee, in Wien einen Ableger des Stockholmer Büros zu gründen, zerschlug sich, und Lisa Fleck stand vor einem ganzen Haufen Herausforderungen: »Plötzlich hatte ich keine Agentur mehr im Rücken, gleichzeitig aber keinerlei geschäftliches Netzwerk in Österreich, und meine Website war seit gefühlt 100 Jahren under construction«, erzählt sie. Um überhaupt erst mal an Jobs zu kommen, schrieb sie interessante Kunden an und hängte ein jeweils individuell zusammengestelltes PDF mit Arbeiten an – mit Erfolg. Und so blieb fürs Portfolio erst mal wieder keine Zeit. »Zugleich wusste ich, dass ich unbedingt eins brauche, um gesehen zu werden«, sagt die 33-Jährige. »Ein paar Zeilen Text auf der Website reichen in unserer visuellen Branche nicht, Bilder sind nötig, damit die Leute sich vorstellen können, was sie von mir bekommen.«
Ich habe mit mir selbst einen Kompromiss geschlossen: Ich suche meine schönsten und spannendsten Projekte aus und stelle von jedem nur ein Bild und ein paar Stichworte auf die Website. So sieht man mein Spektrum und meinen Stil.
Neben den bezahlten Aufträgen war es vor allem ihr eigener Perfektionismus, der sie bremste. »Meine Standards sind nach acht Jahren bei einer exzellenten Designfirma hoch. Ich möchte die Cases gut darstellen und auch die Texte so gut schreiben, dass jeder sofort versteht, worum es bei dem Projekt ging.« Sie schloss zunächst mit sich selbst einen Kompromiss: Sie suchte ihre schönsten und spannendsten Projekte aus und stellte von jedem nur ein Bild und ein paar Stichworte auf die Website. So sieht man ihr Spektrum und ihren Stil. Dankbar ist Lisa Fleck auch dafür, dass es so viele gute Templates gibt, die sich individuell anpassen lassen. Auch als Nicht-Coderin hatte sie keinerlei Schwierigkeiten, mit dem Lay Theme für WordPress zurechtzukommen. Dass sie weder auf Instagram noch auf Behance Arbeiten zeigt, liegt übrigens nicht nur an fehlender Zeit. »Für mich ist das nicht das richtige Format, mir ist es wichtig, auch etwas erklären zu können.«

Inzwischen arbeitet Lisa Fleck zu 50 Prozent für die Werbeagentur Obscura, sie soll dort eine Designabteilung aufbauen und schaut sich daher selbst jede Menge Portfolios an. Wichtiger als eine große Anzahl von Projekten ist es ihr, eine überlegt getroffene Auswahl an Arbeiten zu sehen. »Ob auf einer Website oder als PDF ist mir egal, doch es muss klar werden, wie die Person arbeitet.« Ab und an bekommt sie auch ein gedrucktes Portfolio zugeschickt – und findet das äußerst charmant. »Weil ich auf Print stehe, aber auch, weil ich die Mühe dahinter sehe – und das große Interesse des Absenders, sich gut zu präsentieren.«
Portfolio-Tools und -Templates
Es gibt eine Unmenge an Online-Tools und WordPress-Templates, mit denen sich ohne Programmierkenntnisse schicke Portfolio-Websites erstellen lassen. Hier eine kleine Auswahl:
All You. Schnell, unkompliziert und passend für alle, die nicht zu viel Zeit in die Portfolio-Erstellung investieren wollen. Bei dem Schweizer Website-Baukasten kann man zwischen verschiedenen De-signvorlagen wählen oder mit wenigen Klicks eine eigene Seite gestalten. Alle Templates lassen sich individuell anpassen, indem man zum Beispiel einen der rund 1000 zur Verfügung stehenden Typekit-Fonts verwendet.
Kosten: zwischen 8 und 15 Dollar im Monat
www.allyou.net
Behance. Mit einem Portfolio auf Behance vertreten zu sein ist quasi Pflicht, da sich viele andere Kreative und Kunden dort umschauen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind begrenzt, die Plattform punktet vor allem mit der Verbindung zur Adobe Creative Cloud. So kann man seine Arbeiten von dort laden. Zudem gibt es eine Follow-Funktion zum Aufbau von Reichweite, allerdings keine eigene URL.
Kosten: nur Anmeldung erforderlich
www.behance.net
Mittwald. Viele Hoster wie zum Beispiel Mittwald bieten Templates für kleine Unternehmen an, die man für die eigene Portfolio-Site nutzen kann.
Kosten: je nach Hosting-Paket
www.mittwald.de
Portfolio. Wer die Creative Cloud nutzt, hat Zugriff auf das Adobe-Tool, das nur wenige Templates bietet, aber leicht zu bedienen ist. Da Behance ebenfalls zu Adobe gehört, kann man dort hochgeladene Arbeiten direkt in Portfolio importieren – und umgekehrt dort angelegte Projekte via Behance teilen.
Kosten: Wer nicht CC-Abonnent ist, bezahlt etwa 12 Euro im Monat, inklusive Photoshop und Lightroom.
https://portfolio.adobe.com
Semplice. Das Tool des Interaction Designers Tobias van Schneider basiert auf WordPress, hat aber ein eigenes Backend. Es gibt keine festen Vorlagen, sondern Bausteine für die einzelnen Bestandteile der Webseite – und es lässt sich eigener Code einfügen. Semplice eignet sich deshalb vor allem für Gestalter, die viel Freiraum brauchen.
Kosten: etwa 100 Dollar einmalig für die Single Edition, circa 140 Dollar für die Studio Edition und rund 600 für die Business-Variante
www.semplice.com
Squarespace. Neben Portfolios kann man mit dem US-amerikanischen Website-Builder auch einen eigenen Shop erstellen (allerdings erst in der Business-Variante). Es gibt über 100 Designvorlagen, die Templates lassen sich wechseln, ohne dass Content verloren geht. Der Editor ist auch auf Deutsch verfügbar.
Kosten: bei jährlicher Bezahlweise circa 11 Euro monatlich für die Aboform Persönlich, rund 17 Euro für Business und etwa 24 Euro oder 36 Euro für die E-Commerce-Versionen
https://de.squarespace.com/
WordPress-Templates Divi. Dank dem Divi Builder ist das auch auf Deutsch verfügbare Template schnell und leicht zu bedienen. Dabei lässt sich Layout in Echtzeit kontrollieren.
Kosten: rund 90 Dollar im Jahr oder einmalig etwa 250 Dollar
www.elegantthemes.com
JupiterX. Recht neu ist JupiterX, das auch über einen eigenen Visual Page Builder verfügt. Das Theme ist performanceoptimiert, da es nur die verwendeten Funktionen lädt. Es unterstützt Parallax Scrolling.
Kosten: rund 60 Dollar
https://jupiterx.artbees.net
Kalium. Vom einfachen Portfolio- hat sich Kalium zum Multi-Purpose-Theme entwickelt. Es bietet einen eigenen Fontmanager, Tausende von Schriften und eine Dribbble-Schnittstelle.
Kosten: circa 60 Dollar
www.kaliumtheme.com
Proton. Eignet sich nur als Portfolio, dafür aber besonders gut. Es verzichtet auf unnötige Elemente, was der Performance sehr zugute kommt. Viel Mühe legten die Entwickler auf die Typografie.
Kosten: etwa 60 Dollar
https://neuronthemes.com/proton_classic/
X. Gehört schon länger zu den beliebtesten WordPress-Themes, da es dank 29 Plug-ins sehr vielseitig ist. Ein Live-Code-Editor erleichtert die Arbeit.
Kosten: rund 60 Dollar
https://theme.co/x/
Infos zu beliebten und oft verkauften WordPress-Templates unter https://themeforest.net
Case Studies effizient produzieren
Damit keine wertvollen Informationen verloren gehen, plant die Agentur young and hyperactive schon während des Projekts, wie die Case Study dazu später aussehen könnte
Die Kölner Branding- und Digitalagentur young and hyperactive legt großen Wert auf die Qualität ihrer Case Studies. Trotz guter Organisation und Vorbereitung bleibt es eine zeitintensive Angelegenheit, die locker einen ganzen Arbeitstag in Anspruch nehmen kann. »Dieser Aufwand zahlt sich allerdings aus, denn die Kunden wollen nicht länger nur das perfekte Endergebnis sehen, sondern vor allem den Prozess dahinter nachvollziehen können«, erklärt Geschäftsführerin Nadine Mohr. Ganz wichtig ist es, frühzeitig Material zu sammeln, da es später äußerst mühevoll ist, all die inhaltlichen Details, die eine gute Case Study von einer eher oberflächlichen Projektschau abheben, wieder ins Gedächtnis zu rufen. »Auch schon die Art und Weise, wie wir etwa Layouts beim Kunden präsentieren, hat einen großen Einfluss auf die Effizienz und Qualität unserer Case Studies«, sagt Nadine Mohr. Zeigt man dem Kunden zum Beispiel nicht einfach ein Logo im JPEG-Format, sondern macht direkt eine kleine Animation daraus, kann das schon für den Gestaltungsprozess viel bringen, und man hat gleich eine fertige Grafik für die Case Study.
Dies alles ist natürlich nur zielführend, wenn man im Vorfeld geklärt hat, dass die Agentur das Projekt als Referenz zeigen darf. »Wenn nichts anderes definiert ist, klären unsere AGB, dass wir Entwürfe auch zum Zweck der Eigenwerbung nutzen dürfen«, so Nadine Mohr. »Wir besprechen das aber auch immer noch einmal persönlich mit dem Auftraggeber, das finden wir respektvoller.« Bei Abbildungen, auf denen Mitarbeiter des Kunden zu erkennen sind, muss man auf jeden Fall vorher die Erlaubnis einholen. Ebenso bei Fotos von Workshops, auf denen eventuell Wettbewerber oder zukünftige Strategien zu erkennen sind, sodass eine Veröffentlichung dem Kunden sogar schaden könnte. Im Folgenden hat die Agentur young and hyperactive ihr Vorgehen für uns in sieben Tipps zusammengefasst.
7 Tipps zum Erstellen der Case Study
1 Alles dokumentieren. Bei Projektbeginn die Problemstellung und Zieldefinition klar formulieren und am besten zusammen mit dem Kundenbriefing ablegen. Denn neben der Aufbereitung von Grafiken, ist der aufwendigste Punkt bei einer Case Study, wertvollen und aussagekräftigen Content zu reproduzieren.
2 Arbeitsschritte klug verbinden. Die eigene Vorgehensweise passt man am besten so an, dass schon früh im Projekt gutes Material für die Case Study entsteht. Das heißt konkret:
- Workshop-Ergebnisse für den Kunden visuell aufbereiten, inklusive Fotos und Moodboards.
- Mal wieder zu Stift und Papier greifen und den Prozess als Zeitrafferaufnahme festhalten.
- Wireframes als visuellen Wireflow, also in einem Flowchart, präsentieren – das erzielt nicht nur in Case Studies eine beeindruckende Wirkung.
3 Gelegenheiten erkennen. Während des Projekts auf Möglichkeiten achten, hochwertigen Content für die Case Study zu produzieren, zum Beispiel:
- Mal die Kamera in die Hand nehmen und Fotos über die Schulter von Kollegen machen.
- Kleine animierte Prototypen erstellen – auch der Kunde freut sich.
Dabei nicht zu sehr an das zur Verfügung stehende Budget denken. Zugunsten der eigenen Außendarstellung kann man innerhalb eines Projekts ruhig mal in einen kleinen Extraaufwand investieren und zum Beispiel ein Logo animieren, weil man darin einen Mehrwert sieht, der das Projekt – und damit auch die Case Study – bereichert.
4 Routinen schaffen. Eine Vorlage für die Assets einer Case Study in Sketch oder einem anderem Grafikprogramm bereitstellen und Bilddaten sowie passende Formate fürs Web, also SVG für Icons, PNG für transparente Mock-ups sowie JPEG für alles andere, direkt in der richtigen Auflösung exportieren.
5 Grundstruktur definieren. Ein festgelegter Aufbau hilft bei der Produktion der Case Study, was nicht bedeutet, dass jede gleich aussehen muss. Im Gegenteil.
6 Social-Media-Formate mitproduzieren. Zum Beispiel Mock-ups gleich so aufbereiten, dass sie sich auch für Dribbble und Co verwenden lassen.
7 Den Auftraggeber zu Wort kommen lassen. Kommentare und Statements des Kunden während des Projekts schriftlich festhalten und sammeln. Es ist oft mühsam, im Nachhinein authentisch klingende Kommentare zu bekommen. Natürlich unbedingt freigeben lassen!
Portfolio: Tipps, Tools und Case-Studies
- Case Studies fürs Portfolio: Darauf kommt es an!
- Fotografieren fürs Portfolio – Tipps & Mockup-Tools
- Die besten Portfolio-Tipps von Art Buyern und Kunden
- Portfolio-Tipps: Keine Ausreden mehr beim Selfmarketing!
Dieser Beitrag ist Teil unserer großen Selfmarketing-Geschichte aus der PAGE 09.2018. Tipps für Selfmarketing in Social Media findet ihr bereits online. Als P+-Abonnent könnt ihr direkt auf die komplette Ausgabe zugreifen und damit auch auf unsere Tipps rund um erfolgreiches Selfmarketing von Social Media über Pressearbeit bis SEO:
Das stimmt natürlich. Vielen Dank für den Hinweis, das haben wir geändert!
Im Text steht irgendwo „Quantität geht vor Qualität“. Das soll doch bestimmt andersrum.