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Space Trash Signs: Weltaumschrott als Sternenbilder

Über 160 Millionen Teile Weltraummüll kreisen heute in der Erdumlaufbahn. Um auf deren Gefahren hinzuweisen, haben Raumfahrtorganisationen und Serviceplan Innovation eine eindrückliche Kampagne gestartet, die den Blick in den Himmel verändert.

1966 wurden 145 Satelliten in den Weltraum geschossen, 2022 waren es 2485. Kein Wunder also, dass mittlerweile über 160 Millionen Schrottteile in der Erdumlaufbahn kreisen. Und das mit Geschwindigkeiten von 15 Kilometern pro Sekunde, was bei Zusammenstößen große Schäden auslösen kann.

Bei diesen Crash kann die Telekommunikation zerstört werden, können Navigationssysteme Schaden nehmen, Finanzmärkte gestört und es kann Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben.

Um darauf aufmerksam zu machen, hat ein Zusammenschluss aus privaten und öffentlichen Luft- und Raumfahrtunternehmen jetzt mit Serviceplan Innovation eine Kampagne gestartet und wurden dabei von Wissenschaftler:innen, Universitäten; Museen und Aktivist:innen unterstützt.

Schließlich gibt es international vereinbarte Richtlinien zur Trümmervermeidung und Beseitigung, die aber nur eine geringe Durchsetzungskraft haben.

Neuer Blick in den Himmel

»Space Trash Signs« macht auf die Gefahren aufmerksam und fordert zum Handeln aus.

Und das, indem die Kreativen neue Sternenbilder erfunden haben, die sich aus Weltraummüll zusammensetzen. Nicht mehr auf den Großen Wagen, den Großen Bär oder die Kassiopeia schauen wir, sondern auf The Broken Compass, der für mögliche Fehler in Navigationsdiensten wie GPS steht und rund 6,5 Milliarden Menschen und die Luftfahrt treffen würde.

The Bars Of No Service hingeben erzählt vom Ausfall der Funknetze, während The Big Crash die möglichen Auswirkungen auf die Finanzmärkte schildert und The Lost Harvest den Verlust von Umweltdaten, der zu Hungersnöten und Umweltkatastrophen führen könnte.

In Planetarien und Apps

Insgesamt sind zehn Space Trash Signs entstanden und das aus Echtdaten von Privateer, einem Unternehmen für Weltraumbeobachtung, das Steve Wozniak mitgegründet wurde, der 1976 Geschichte schrieb, als er mit Steve Jobs und Ron Wayne Apple ins Leben rief.

Aus den 800 Millionen Datenpunkten, die Privateer täglich sammelt, wurden mithilfe von KI verschiedene Müll-Konstellationen ermittelt. The Lost Harvest zum Beispiel liegt über dem Amazon-Regenwald, der artenreichsten Region der Welt. The Broken Compass über dem Bermuda Dreieck im Nordatlantik und The Great 404 kreist über Burundi in Zentralafrika.

Über 700 Planetarien weltweit werden die »Space Trash Signs« in ihr Programm aufnehmen, sie werden in beliebte AR-Apps zur Sternenbeobachtung integriert und im Internet werden inszenierte Websites gelauncht, die zum Beispiel angebliche, fehlgeschlagene Navigationen beim Ausliefern von Paketen melden und darüber hinaus sorgt die Website der Space Trash Signs für alle nötigen Informationen und ruft zur Unterzeichnung der Zero Debris Charta ein, die unter anderem von der Europäischen Weltraumorganisation darin unterstützt wird, die nachhaltige Wartung und Entsorgung ausgedienter Satelliten und Raumfahrtrückständen zu garantieren.

Die Kampagne soll im Vorfeld der Tagung über die friedliche Nutzung des Weltraums der UN für Aufmerksamkeit für das Problem sorgen.

 

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