Rosmarie Tissi, Vorreiterin weiblichen Grafikdesigns
Einige der coolsten Schriften der siebziger Jahre stammen von dieser Designerin
Eine äusserst außergewöhnliche Karriere für eine Frau ihrer Zeit machte die 1937 geborene Rosmarie Tissi – und eine ihrer Schriften kennen Sie bestimmt, die seit 1972 über Letraset weltweit verbreitete Sinaloa. Der Schweizer Triest Verlag stellt ihr Werk jetzt in einem Buch vor, das zusammen mit Tissi entstand.
Sechzig Jahre (!!!) lang teilte sich die Designerin in einem verwinkelten jahrhundertalten Züricher Gebäude ein Atelier mit Siegfried Odermatt. Die Gestalter arbeiteten aber komplett unabhängig voneinander. Ihre Eigenständigkeit stellte Tissi auch anderweitig unter Beweis. Mit der weltberühmten, strengen Schweizer Grafik ging sie von Anfang an experimentell und spielerisch um.
Und sie nahm jedes Jahr eine längere Auszeit, bereiste siebzig Länder. Dort fand sie auch die Namen für ihre Schriften – Sinaloa, nach der sie die oben gezeigte nach wie vor weitverbreitete Schrift benannte, ist eine Region in Nordmexiko.
Nach dem roten Faden befragt, der ihre Arbeit sechzig Jahre zusammenhielt, antwortet sie nur mit einem Wort: »Enthusiasmus«.
Nicht verpassen! Am 21. Mai wird die Publikation des Triest Verlags in der Buchhandlung Never Stop Reading in Zürich vorgestellt.
Rosmarie Tissi (Hrsg.): Rosmarie Tissi. Graphic Design.
Triest Verlag Zürich
20 Seiten
39 Euro
978-3-03863-034-0
Mehr Infos und Bestellung
Plakat für eine Messe 1956
Plakate von 1957
Eine Variante der Sinaloa, benannt nach der mexikanischen Region Sonora
Rosmarie Tissi bereiste auch die Philippinen und nannte diese Schrift nach der Insel Mindanao
Infografisches Plakat von 1981
Cover für das Magazin »graphis« von 1985
Banknoten-Entwürfe von 1990/1991. Dieser Schein ist der Malerin und Bildhauerin Sophie Taeuber-Arp gewidmet
Natürlich gestaltete Rosmarie Tissi das Plakat für diese Ausstellung ihrer Arbeit 2011 selbst
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