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Reklamemarken – die Gimmicks von gestern

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»Sammelwut und Bilderflut – Werbegeschichte im Kleinformat« – am 4. Dezember 2014 eröffnet diese Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin. Sie zeigt eine einzigartige Sammlung von Reklamemarken aus einem fast vergessenen Kapitel der Werbegeschichte.

»Sammeln sie Treuepunkte?« Diesen Satz kennt jeder von der Kasse im Supermarkt. Viele antworten mit Nein und haben auch gar kein Interesse an diesem Angebot, welches einen finanziellen Vorteil bieten soll. Dieses Werbekonzept trägt seine Wurzeln in den Jahren 1910 bis 1914.

Denn was heute Treuepunkte sind, waren früher Reklamemarken. Die kleinen Gimmicks von vor dem Ersten Weltkrieg wirkten nach demselben Prinzip: Kunden sollen durch Zugabeartikel zum Kauf anderer Produkte animiert werden.

Das winzige Werbemittel von damals löste eine richtige Sammelwut aus. Mehr als 100.000 Marken wurden millionenfach gedruckt. Trotzdem geriet das Mini-Format schnell in Vergessenheit. Umso mehr sind Reklamemarken heute kulturhistorisch sehr bedeutsam, jedoch wenig erforscht.

»Sammelwut und Bilderflut – Werbegeschichte im Kleinformat« startet am Donnerstag, den 4. Dezember 2014 und läuft bis 31. Mai 2015 im Rafael Roth Learning Center, eine Erweiterung des Ausstellungsprogramms des Jüdischen Museums Berlin.
Dort können sich Interessierte die mehr als 650 Mini-Kunstwerke im Original anschauen.

Die Ausstellung ist einer umfangreichen Schenkung von Journalist und Autor Peter-Hannes Lehmann zu verdanken, der zahlreiche Reklame- und Siegelmarken sammelte.
Unter den Ausstellungsstücken befinden sich beispielsweise illustrierte Marken, die für eine koschere Margarinesorte Tomor, für eine AEG-Nitralampe oder für die Firma Hermanns & Froitzheim geworben haben.

Wenn Sie nun das nächste mal an der Kasse stehen und den oben genannten Satz hören, denken Sie vielleicht auch an die kleinen Gimmicks von gestern …

Bild oben: Reklamemarke der Firma Hermanns & Froitzheim, ca. 1911; Entwurf: Julius Klinger © Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann; Foto: Jens Ziehe


Ausstellung: »Sammelwut und Bilderflut – Werbegeschichte im Kleinformat«
Ort: Jüdisches Museum Berlin
Zeit: 4. Dezember 2014 bis 31. Mai 2015
Eintritt: Mit Museumsticket

 



 

 

In der Galerie gibt es eine Auswahl an Reklamemarken zu sehen.

 

Reklamemarke aus einer Serie der Firma S. Adam, 1911; Entwurf: Louis Oppenheim
Bild: Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann; Foto: Jens Ziehe
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Reklamemarke aus einer Serie der Firma S. Adam, 1911; Entwurf: Louis Oppenheim
Bild: Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann; Foto: Jens Ziehe
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Reklamemarke der Firma AEG, ca. 1910-1914; Entwurf: Louis Oppenheim
Bild: Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann; Foto: Jens Ziehe
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Reklamemarke der Firma Hermanns & Froitzheim, ca. 1911; Entwurf: Julius Klinger
Bild: Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann; Foto: Jens Ziehe
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Reklamemarke aus einer Serie des Modehauses Kersten & Tuteur, ca. 1913; Entwurf: Ernst Deutsch
Bild: Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann; Foto: Jens Ziehe
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Reklamemarke aus einer Serie des Modehauses Kersten & Tuteur, ca. 1913; Entwurf: Ernst Deutsch
Bild: Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann; Foto: Jens Ziehe
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Reklamemarke der Handschuhfirma Potolowsky, ca. 1897; nach einem Entwurf von Emil Orlik
Bild: Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann; Foto: Jens Ziehe
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Reklamemarke für koschere Margarine der Marke TOMOR, ca. 1910
Bild: Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann; Foto: Jens Ziehe
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