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»Im Mobilitätsbereich kommen ständig neue Technologien hinzu, sodass Designer umdenken müssen«

Irina von Osten und Sven von Osten haben 2017 die Agentur wertvoll gegründet, deren Fokus auf Neuer Mobilität liegt. Wir sprachen mit ihnen über die Trends und Herausforderungen, die Designer in diesem Bereich erwarten.

Irina und Sven von Osten, Gründer der Agentur wertvoll, Düsseldorf
© wertvoll

In der Mobilitätsbranche tut sich gerade extrem viel! Die Medienfachwirtin Irina von Osten und ihr Mann, der Kommunikationsdesigner Sven von Osten, haben deswegen den Fokus ihrer Agentur für Markenentwicklung wertvoll auf dieses Thema gelegt – von E-Mobility bis Stadtentwicklung. Warum sie diesen Schwerpunkt gewählt haben, erzählen sie im Interview.

Mit eurem Designstudio habt ihr euch auf Mobilität spezialisiert. Worauf hofft ihr?
Irina von Osten: Auch uns geht es wie vielen Designern, wir wollen mit unserer Arbeit etwas bewegen, und im Bereich Mobilität, von dem wir alle selbst betroffen sind, sehen wir sehr viel Potenzial, wirklich etwas mitzugestalten.
Sven von Osten: Es geht nicht nur darum, dass Autos in Zukunft mit Elektromotor durch die Gegend fahren – da hängen noch viele andere Bereiche mit dran, etwa Infrastruktur, Energieversorgung und Barrierefreiheit. Das greift alles ineinander und macht das Thema so vielseitig und spannend.
Irina von Osten: Höchstwahrscheinlich entstehen sogar ganz neue Geschäftsfelder und damit auch sehr viele neue Marken. Als Designer sehen wir die Chance, ganz am Anfang mit einzusteigen und echten Einfluss zu nehmen, anstatt bestehende Konzepte zu übernehmen und einfach fortzusetzen.

Für das Düsseldorfer Mobility Meetup gestaltete wertvoll ein Erscheinungsbild, in dessen Zentrum ein modulares Logo steht:

Das klingt extrem positiv. 
Welche Herausforderungen 
seht ihr in dem Bereich?
Sven von Osten: Gerade durch die Interdisziplinarität ist der Bereich nicht ganz einfach zu durchdringen. Außerdem kommen ständig neue Technologien hinzu, die die Mobilität betreffen, sodass Designer umdenken müssen. Wie sieht etwa das Branding im Bereich Audio Interfaces aus, die auch bei Fahrzeugen eine immer größere Rolle spielen werden? Es entstehen ganz neue Optionen, eine Marke zu kommunizieren. Das reizt uns sehr.
Irina von Osten: Man hat die Möglichkeit, strategischer zu arbeiten als üblich, denn die Identifikation mit einer Marke muss vor allem inhaltlich hergestellt werden. All den neuen Marken darf nicht einfach nur über das Design eine schöne Maske übergezogen werden. Die Unternehmen sollten uns Designer also relativ früh einbeziehen.
Sven von Osten: Eine Schwierigkeit ist außerdem, dass die Mobilitätsbranche mit neuen Geschäftsmodellen das Heiligtum der Deutschen – das eigene Auto – in Bedrängnis bringt. Wenn es etwa in Richtung autonomes Fahren geht, ist daher zunächst eine Umstellung der Denkweise in der Gesellschaft gefordert.

Außerdem konzipierte wertvoll das Rebranding das E-Mobility-Eventveranstalters e-Cross:


Welche relevanten Trends im Bereich Mobilität beobachtet 
ihr momentan?

Sven von Osten: Multimodalität wird immer wichtiger. Man wird sich zukünftig nicht auf eine Mobilitätsmöglichkeit beschränken, das Thema wird eher als Baukasten funktionieren. Eine Strecke mit dem Zug, dann Car- oder Bikesharing. Je nach Bedarf und Situation wird man sich flexibel für die passende Transportmöglichkeit entscheiden. Auch in Bezug auf Branding und Markenerlebnisse muss deshalb mehr Flexibilität gegeben sein.
Irina von Osten: Der Trend geht zudem dahin, Nischen zu finden. Aktuell wird sehr viel ausprobiert – und einige Dinge, von denen man früher nie gedacht hätte, dass sie funktionieren, setzen sich tatsächlich in Nischen durch. Etwa Kickroller als Sharing-Modell.

Rebranding von ecross, umgesetzt von der Agentur wertvoll aus Düsseldorf

Das Thema E-Mobility-Branding beleuchten wir ausführlich in einem Artikel in PAGE 11.2018. Die Ausgabe ist jetzt zum Download und am Kiosk erhältlich.

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Die wachsenden Herausforderungen für Designer bei der Gestaltung von Identitäten

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Interessantes Interview, welches die Komplexität der Arbeit hinter der Mobilitätsbranche deutlich macht.

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