Die Gewinner des Wettbewerbs »Best Book Design from all over the world« zeigen auch 2025, was Buchgestaltung alles kann. Und das reicht von expressiver Typografie zu besonderen Formaten und Layouts, die ihre ganz eigenen Regeln aufstellen.
Rund 550 Publikationen aus 32 Nationen lagen den fünf Jurymitgliedern Mitte Februar vor, als sie sich in der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig zusammenfanden, um die schönsten Bücher aus aller Welt 2025 auszuwählen.
Die Auszeichnungen des Wettbewerbs sind undotiert und sollen den internationalen Dialog in der Buchgestaltungsszene fördern. Und das mit den Besten der Besten, denn alle eingereichten Bücher sind zuvor bereits in den nationalen Wettbewerben ihrer Herkunftsländer prämiert worden.
So international wie die Bücher war auch die Jury zu der die italienische Grafikdesignerin und Artdirektorin Giulia Boccarossa ebenso gehörte wie die isländische Gestalterin Birna Geirfinnsdóttir vom Studio Studio aus Rejkjavik, der Grafikdesigner Ákos Polgárdi aus Budapest, die Wiener Kommunikationsdesignerin Astrid Seme und der Designer und Verleger Shin Akiyama aus Tokio.
Sie konzentrierten sich darauf, was ihnen bei der Gestaltung, Layout, Typografie, Material, Druck und dem Gesamtkonzept
der eingereichten Bücher besonders gefällt, beschreibt Birte Kreft, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst, die Juryarbeit. Und diskutierten anschließend ihre Favoriten miteinander, setzen sich für sie ein oder ließen sich von anderen überzeugen.
Die höchste Auszeichnung des Wettbewerbs, die Goldene Letter ging in die Niederlande, 13 weitere Auszeichnungen – eine »Goldmedaille«, zwei »Silbermedaillen«, fünf »Bronzemedaillen« und fünf »Ehrendiplome« – gingen an Bücher aus China, Deutschland, Finnland, den Niederlanden, Österreich, Polen, Portugal, der Schweiz und der Slowakei.
Die Goldene Letter geht 2025 an »Forget Me Not / Vergissmeinnicht«, das bei Building Fictions, Amsterdam, publiziert wurde und von Rudy Guedj gestaltet:
Bild: hebography
Von der Jury heißt es zu ihrer Entscheidung: »Das anspruchsvolle Layout und die qualitativ hochwertige Produktion bieten einen idealen Rahmen für den Inhalt dieses Bandes. Forget Me Not setzt sich mit den fast in Vergessenheit geratenen Trockentürme der Ostschweiz des 19. Jahrhunderts auseinander und präsentiert diese nicht nur als Relikte, sondern als lebendige Motive, die durch künstlerische Intervention neu interpretiert werden.
Eine Herangehensweise, die diesen Bauten neues Leben einhaucht und ihre Geschichten für ein zeitgenössisches Publikum erlebbar macht. Bilder, Archivmaterial und Notizen in signalroten Farblayern, neben sachlich gesetzten Texten, werden von Schwarz-Weiß-Fotografien der verbliebenen Türme begleitet.
Diese Mischung aus objektiver Analyse und persönlicher Auseinandersetzung lädt die Lesenden dazu ein, das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und die kulturelle und historische Bedeutung dieser Bauwerke besser zu verstehen. Im Wesentlichen zeichnet sich Forget Me Not durch die zeitgemäße Darstellung historischer Themen, den meisterhaften Einsatz von Typografie und einer Erzählweise aus, die akademische Forschung und persönliches Erzählen perfekt verbindet.«
PortugalSara Vaz, Marco Balesteros: Provisional School for Nothing; Design: Marco Balesteros
Bild: hebographyBild: hebography
Format: 316 x 226 mm / Seiten: 320; Auflage: 150 (PT) / 250 (EN); Druck: die Keure Printing, Brügge; Verlag: Edições Provisórias, Lissabon; ISBN: 9789893517901 (PT) / 9789893517918 (EN)
Preisverleihung und Ausstellungen
Die diesjährigen 14 Prämierten werden am Freitag der Leipziger Buchmesse, dem 28. März 2025, um 16 Uhr am Stand der Stiftung Buchkunst geehrt und alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Zur Buchmesse wird auch die Publikation »Best Book Design from all over the World 2025« erscheinen, die in diesem Jahr vom Designstudio Hesign gestaltet wird.
Gleichzeitig werden an den vier Messetagen alle rund 550 Einsendungen am Stand der Stiftung für Buchkunst ausgestellt.
Parallel dazu werden die prämierten Bücher und die neue Publikation auch auf der Independent Publishing FairIt’s a book an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig zu sehen sein.