Von Küchengeräten über Autos bis zur Hightech-Medizin: Dank immer mehr smarter Geräte gibt es für UX- und UI-Designer:innen viel zu tun. Wir zeigen, was die Gestaltung von Interfaces für das Internet of Things so interessant macht und welches Know-how man für die Gestaltung der Interfaces für all die smarten Devices benötigt.
Braucht es für die Gestaltung von Internet-of-Things-Displays überhaupt spezielles Know-how? »Interface Design ist ein spartenübergreifendes Handwerk«, sagt Frank Rausch, User Interface Typographer aus Berlin. »Ähnlich wie bei Typografie: Wer kompetent mit Schrift umgehen kann, ist in der Lage, sowohl einen Lesetext als auch ein Plakat zu gestalten.« Ohne Kenntnisse über das Gerät und seine Nutzung geht es allerdings nicht: »Man sollte schon wissen, welche besonderen Anforderungen mit dem spezifischen Use Case – etwa Fahrzeuginnenraum oder Heizthermostat – verbunden sind«, so Rausch. »Im Auto etwa ist die Betrachtungsdauer und auch die Konzentrationsspanne anders, als wenn ich gemütlich an meinem Smartphone rumtippe.«
Fehlende Standards für IoT
Der vielleicht größte Unterschied zum App- und Webdesign: Für IoT gibt es noch keine Standards. Man gestaltet nicht für iOS oder Android, sondern meist für proprietäre Lösungen. Vielleicht der Grund dafür, warum diese Interfaces bei den Unternehmen zunehmend selbst entwickelt werden. Wie bei der Robert Bosch Hausgeräte GmbH. Seit 2014 ist Christoph Ortmann dort Head of UI und hat in dieser Zeit ein zehnköpfiges Inhouse-Designteam mit einem großen Spektrum an Kompetenzen aufgebaut. Zwar arbeiten die Kreativen auch immer wieder mit Agenturen zusammen, zum Beispiel für Spezialthemen wie Motion, aber das Kerndesign erfolgt inhouse. »Bei all unseren Produkten ist die Konfiguration des Displays und des Prozessors dahinter eine Eigenentwicklung für die jeweils spezifischen Anforderungen«, erklärt Christoph Ortmann. »So muss zum Beispiel das Display eines Backofens mehr Hitze vertragen können als das einer Waschmaschine.«