Das Museum für Gestaltung in Zürich wirft den Blick auf japanische Gestalter:innen, die zwischen 1973 und 1993 geboren sind und deren Arbeiten im Westen bisher nur selten zu sehen sind. Dabei sind ihre Logos, ihr Plakatdesign oder Packaging so spannend.
Geht es um japanische Gestaltung, fällt der Blick dabei meistens auf die Nachkriegszeit. Als die Regierung westliche Designer:innen einlud, um den Export zu steigern und das Gütesiegel »Made in Japan« entstand.
Minimalismus verbunden mit Komplexität und mit hoher Handwerkskunst ist eine bestehende Qualität. Doch haben junge japanische Designer:innen diese längst in die Gegenwart geholt und ganz zeitgemäß upgedatet.
Was dabei entsteht, zeigt die Ausstellung »Japanische Grafik heute« im Museum für Gestaltung Zürich, die dabei explizit einen Blick auf die Arbeiten von Gestaltenden wirft, die die zwischen 1973 und 1993 geboren wurden. Gleichzeitig sind viele Arbeiten zu sehen, die bisher noch nicht außerhalb von Japan gezeigt wurden.
Mit Plakaten, Buchgestaltung, Packaging, Animationen und Videos führt die Ausstellung in den japanischen Alltag und wird dabei zudem von Audioaufnahmen und Jingles aus Tokio untermalt.
Vielfältige Formen- und Zeichensprache
Wer schon einmal in Tokio war, weiß, wie gleichberechtigt dort modernste Hochhäuser neben traditionellen Hütten stehen, Historie auf die Gegenwart trifft und das ohne Hierarchie. Wie jahrtausendealte Elemente, die sich in der Abschottung ihre ganz eigenen, ästhetischen Wege bannten, auf flirrende Screens und eine ausgelassen bunte Pop- und Manga-Kultur treffen.
Das ist auch in der Gestaltung nicht anders. Und hinzu kommt noch, dass gleich drei Alphabete verwendet werden, die Schriftzeichen Kanji sowie den Silben-Alphabete Hiragana und Katakana, die in vertikaler oder horizontaler Schreibrichtung genutzt werden können.
Wie das in der aktuellen japanischen Grafikdesignszene alles zusammenfließt, wie die Gestaltung die Lebenswelten der Designenden widerspiegelt, wie vielfältig die Ästhetik ist und wo sich eventuelle Einflüsse einer globalisierten Welt zeigen, dem geht die Ausstellung nach.
Wer darüber hinaus in Büchern und Katalogen noch tiefer eintauchen möchte, kann es sich auf Tatamimatten gemütlich machen, die sich durch die Ausstellung ziehen.
Oder man geht weiter in die Ausstellung »Helmut Schmid Typografie« (bis 12.10.24), die das Werk des Schriftgestalters zeigt, der die Schweizer Typografie nach Japan brachte, sich dort niederließ und in seiner Arbeit japanische Tradition mit westlicher Moderne verband.
Japanische Grafik heute, Museum für Gestaltung, Toni-Areal, bis 12.1.2025
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